Einspruch

In Verbindung bleiben

Boris Moshkovits Foto: Gregor Zielke

Einspruch

In Verbindung bleiben

Boris Moshkovits über Vorzüge und Gefahren der sozialen Medien in Zeiten der Corona-Krise

von Boris Moshkovits  02.04.2020 07:15 Uhr

Plötzlich sind die sozialen Medien auch für viele Skeptiker digitaler Kommunikation der einzige Weg, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Wir sind in diesen Tagen in unserer Bewegung und unserem sozialen Leben stark eingeschränkt: Der Beruf verlagert sich ins Homeoffice, die Kinder gehen nicht mehr aus dem Haus, Freunde kommen nicht mehr zu Besuch, und die Großeltern werden isoliert, um deren Gesundheit zu schützen.

Helfen uns soziale Medien, einen Grad an Normalität zu wahren? Zum einen steigt die Frequenz der Bilder und Videos, die über WhatsApp, Facebook und Co. geteilt werden, und zum anderen entdecken wir neue Wege, uns zu verbinden und unsere Gedanken zu teilen.

zoom Der tägliche Kita-Morgenkreis wird auf der Videokonferenz-Plattform »Zoom« zur Galerieansicht der Freunde. Via Zoom erzählen sich die Kinder die Geschichte von Pessach und von den Taten Moses. Sie zeigen sich ihre Lieblingsspielzeuge oder ihre selbst gebastelten Heuschrecken. Erzieher und Lehrer werden zu »digitalen Leadern« im Schnellverfahren.

Der Anspruch aller und die gesellschaftliche Verantwortung zwingen jeden von uns in neue Rollen.

Der Anspruch aller und die gesellschaftliche Verantwortung zwingen jeden von uns in neue Rollen. Und die sozialen Medien tragen ihren Teil dazu bei. Doch je mehr sie in unser Leben und das unserer Kinder eindringen, desto mehr klingeln bei mir die Alarmglocken.

flashmobs Neben den großartigen solidarischen Bekundungen, den allabendlichen Flashmobs und unterhaltsamen viralen Memen des Social-Media-Universums existiert eine unkontrollierte Welt der Falschinformationen und der verbalen Ausfälle. Die Kritik an der digitalen Öffentlichkeit bleibt. Soziale Medien sind eben eine Plattform, die wir gemeinsam gestalten.

So bleibt die Hoffnung, dass die aus der Not neu erlernten konstruktiven Fähigkeiten auf Dauer bleiben, wir von den Plagen und dem Hass der sozialen Medien befreit werden und in eine bessere Zukunft in das gelobte Land des gegenseitigen Respekts aufbrechen. Ganz so, wie es uns die Pessachgeschichte lehrt.

Der Autor ist freier Berater für digitale Strategien und Unternehmer in Berlin.

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025

Berlin

Drei Jahre Haft für Mustafa A.

Der Prozess gegen den Angreifer von Lahav Shapira ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Tiergarten ging von einem antisemitischen Motiv aus und sprach den Täter der gefährlichen Körperverletzung schuldig

 17.04.2025

Berlin

100 Strafverfahren nach Besetzung der Humboldt-Universität

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Volksverhetzung. Während der Besetzung sollen Aktivisten mutmaßlich Urin aus einem Fenster geschüttet haben

 17.04.2025

Analyse

Kleinster gemeinsamer Nenner

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht kaum Konkretes über Israel und den Kampf gegen Antisemitismus

von Michael Thaidigsmann  17.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Sebnitz

»Keine Hakennasen«: Jobanzeige eines Dachdeckers sorgt für Empörung

Die Stadtverwaltung der sächsischen Kreisstadt hat gegen den Urheber einer Anzeige im Amtsblatt Strafantrag gestellt

 17.04.2025 Aktualisiert