Stabwechsel zu Rosch Haschana. Mit Beginn des neuen jüdischen Jahres 5784, das Freitagabend anfängt, übernimmt Philipp Peyman Engel (40) die redaktionelle Verantwortung der Jüdischen Allgemeinen.
Engel folgt auf David Kauschke, der im Dezember 65 Jahre alt wird und die Wochenzeitung seit 2000 zuerst als Redakteur und seit 2011 als Chefredakteur geführt hat.
»David Kauschke hat die Zeitung entscheidend geprägt und sie in einer sich wandelnden Medienwelt als jüdische Stimme etabliert.«
Zentralratspräsident Josef Schuster
Kauschke wird weiterhin für die Jüdische Allgemeine tätig bleiben und unter anderem die strategische Ausrichtung des Blattes, die Weiterentwicklung der Medienmarke sowie die Planung und Entwicklung neuer journalistischer Projekte verantworten.
DANK Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, würdigte die Erfolge, die Kauschke in den vergangenen Jahren mit der Jüdischen Allgemeinen erzielt hat: »Ein großer Dank geht an David Kauschke. Es ist ein großes Glück und ein Gewinn, dass er der Jüdischen Allgemeinen als strategischer Kopf erhalten bleibt. In den vergangenen zwölf Jahren als Chefredakteur hat Kauschke die Zeitung entscheidend geprägt und sie in einer sich wandelnden Medienwelt als jüdische Stimme etabliert. Dieser von ihm begleitete Generationenwechsel ist dem mehr als würdig.«
Philipp Peyman Engel ist der Jüdischen Allgemeinen bereits seit vielen Jahren verbunden. Nach dem Studium und einigen Stationen als freier Journalist trat er 2012 der Redaktion als Volontär bei. Danach betreute er das Feuilleton, seit 2018 war er bei der Wochenzeitung als Chef vom Dienst tätig.
MEINUNGSSTARK »Mit Philipp Peyman Engel haben wir einen erstklassigen Journalisten und exzellenten Blattmacher als neuen Chefredakteur gewinnen können«, betont Josef Schuster. »Engel ist ebenso meinungsstark wie debattenerprobt und hat durch zahlreiche in der Jüdischen Allgemeinen und anderen Leitmedien veröffentlichte Beiträge ein unverwechselbares Profil entwickelt.«
Von Vorteil sei dabei auch, dass Engel, der im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, bestens in der jüdischen Community vernetzt ist. Als neuer Chefredakteur plant er, die Jüdische Allgemeine in der deutschen Medienlandschaft noch sichtbarer zu machen und sowohl in gedruckter Form als auch online stärker als bislang Position zu beziehen.
Anlässlich seiner Ernennung sagte Engel: »Gemeinsam mit David Kauschke und dem gesamten Team durfte ich als Chef vom Dienst in den letzten Jahren an der Erfolgsgeschichte der Jüdischen Allgemeinen teilhaben: vom Wachstum der Online-Reichweite um mehr als 100 Prozent über die Erhöhung der Wochenzeitungsauflage gegen den Medientrend bis hin zur Realisierung von zahlreichen Sonderbeilagen.«
PROJEKTE An diese Erfolge will Engel gemeinsam mit dem Redaktionsteam der Jüdischen Allgemeinen anknüpfen und neue journalistische Formate und Angebote entwickeln – sowohl online als auch im Print.
Künftig wolle die Zeitung auch, so Engel, »noch stärker ihrem Auftrag nachkommen, jüdisches Leben sichtbar zu machen und die Stimme der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland zu sein: nah dran, selbstbewusst und unabhängig«. ja