Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am heutigen Montag zum Wahlsieg gratuliert. »Die Bestätigung der Bundeskanzlerin durch die Wähler in Deutschland wird in der jüdischen Welt sehr positiv aufgenommen, denn wir sind sicher, dass auch für die künftige Bundesregierung die Freundschaft mit dem jüdischen Volk und die Sorgen Israels ein zentrales Anliegen sein werden«, so Lauder. »Diejenigen politischen Kräfte, die etwas anderes wollten, und vor allem die rechtsextremen Parteien konnten keinen Durchbruch erzielen, was uns sehr freut. Leider ist dies in vielen anderen europäischen Ländern anders.«
Der WJC-Präsident bedauert, dass Guido Westerwelle, »der als deutscher Außenminister in den vergangenen vier Jahren eine sehr gute Arbeit geleistet hat«, der neuen Bundesregierung nicht mehr angehören wird. »Seine Anstrengungen im Nahen Osten und sein entschiedenes Eintreten für die Belange der jüdischen Gemeinschaft weltweit und in Deutschland, zum Beispiel in der Beschneidungsdebatte, verdienen Anerkennung. Am Dienstagabend werde ich ihn in New York mit einem Empfang ehren und ihm für seine Arbeit danken.«
Zusammenarbeit Auch der European Jewish Congress (EJC) hat Bundeskanzlerin Merkel zu ihrem Wahlsieg gratuliert. Dieser stelle zugleich einen Erfolg für sie persönlich, für ihre Partei, aber auch für die Bundesrepublik Deutschland dar, sagte EJC-Präsident Moshe Kantor. »Wir als europäische Juden pflegen eine langjährige enge Beziehung mit Bundeskanzlerin Merkel und hoffen, unsere Zusammenarbeit in Fragen von beiderseitigem Interesse fortsetzen zu können.« Kantor lobte die Rolle von Merkel und ihrer Regierung in der Beschneidungsdebatte. »Zudem möchten wir unsere Wertschätzung für die Äußerung der Kanzlerin kurz vor den Wahlen in Bezug auf die Sicherheit Israels und deren Bedeutung für Deutschland zum Ausdruck bringen.«
AJC Das Berliner American Jewish Committee sagte: »Mit dem Wahlergebnis hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nun ein klares Mandat erhalten, die veränderte Rolle Deutschlands in Europa und der Welt zu gestalten.«
Mit starker Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel könne Deutschland sein politisches Gewicht dafür nutzen, den Druck auf den Iran weiter aufrecht zu erhalten, um Teheran zu einem ernsthaften Einlenken in der Atomfrage zu bewegen. Auch das »besondere Verhältnis mit Israel«, das Merkel mit »dem Begriff der Staatsräson unterstrichen« habe, müsse »in einer neuen Koalitionsregierung unnagefochten bleiben.«