11.15 Uhr: offizielle Begrüßung durch den Bundespräsidenten Christian Wulff; 16.45 Uhr: Besuch des Deutschen Bundestages mit anschließender Rede; 18.30 Uhr Eucharistiefeier vor dem Schloss Charlottenburg. Der Terminplan von Papst Benedikt XVI. ist voll gepackt, wenn er am 22. September für drei Tage zu seinem ersten offiziellen Besuch nach Deutschland kommt.
Neben Abstechern nach Erfurt und Freiburg wird sich das Oberhaupt der katholischen Kirche auch mit Vertretern des Zentralrats der Juden in Deutschland treffen. Derzeit sei der Termin noch in Planung, sagt Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), denn an dem Treffen werden neben dem Zentralrat noch weitere Vertreter teilnehmen.
Vertrauen Auch über mögliche Themen oder Besuche jüdischer Stätten gibt die DBK bislang keine Auskunft. Das geschehe erst nach der Begegnung. Zentralratspräsident Dieter Graumann sieht dem Ereignis positiv entgegen: »Der Besuch ist vor allem eines: Ein Zeichen der Freundschaft und eine Geste des Vertrauens. Ein unüberhörbares Signal dafür, wie viel uns Juden und Christen als große Religionsgemeinschaften miteinander verbindet.«
Das Treffen bringe den Wunsch mit sich, »zwischen dem, was uns trennt, Brücken der Verständigung zu bauen«, sagt Graumann. Diese Brücken könnten auch »Dissonanzen« aushalten. Wie zum Beispiel »die Karfreitagsfürbitte, die Auseinandersetzung um die Piusbruderschaft ebenso wie die in Aussicht genommene Seligsprechung von Papst Pius XII«.
Diese Belastungen dürfe man nicht ganz unter den Tisch kehren, betont der Zentralratspräsident und erhofft sich »eine Begegnung auf Augenhöhe, die signalisiert, dass wir die oftmals traumatische Vergangenheit im Verhältnis zwischen Juden und katholischer Kirche überwinden können«. Verpasste Chancen wolle man sich »angesichts zunehmend religiös aufgeladener Auseinandersetzungen zwischen Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugungen nicht länger leisten«. Verständigung steht denn auch als Thema im Mittelpunkt des derzeit stattfindenden 33. Evangelischen Kirchentages in Dresden. Fester Bestandteil des Dialogs: gemeinsame Veranstaltungen von Christen und Juden.