Anfangs dachte ich, dass ich Familie Fogel in diesem kleinen Text mit keinem Sterbenswort erwähnen werde. Aber warum eigentlich nicht? Warum soll ich von Udi Fogel, Ruth Fogel, von ihren elf und vier Jahre alten Kindern Yoav und Elad oder dem drei Monate alten Baby Hadass schweigen?
Vor einem Monat wurden diese fünf Menschen in Itamar massakriert, weil sie Juden waren. Es ist schwierig, angesichts dieses Massenmordes auch nur halbwegs bei Sinnen zu bleiben; es ist schwierig, von Spielsachen zu reden, die neben Blutlachen auf dem Fußboden lagen. Aber dass es schwierig ist, heißt nicht, dass ich nicht darüber sprechen sollte.
Schulbus Am Donnerstag vergangener Woche kam dann, wie jeder weiß, der Angriff mit der panzerbrechenden Rakete auf den Schulbus im Negev. Ein 16-Jähriger, sein Name ist Daniel Viflic, wurde schwer verletzt, er liegt im Koma. Der Busfahrer, Zion Yamini, trug leichtere Verletzungen davon. Das gelbe Vehikel war klar als Schulbus gekennzeichnet. Er benutzte eine Straße, auf der so gut wie nie ein Panzer rollt. Dass die Terroristen der Hamas an jenem Tag nicht mehr Kinder umgebracht haben, ist reiner Zufall.
Das sind die Tatsachen, so sieht der Feind aus. Mittlerweile hat die Zahal militärische Ziele im Gazastreifen bombardiert und dabei 17 Palästinenser getötet: zehn davon offenbar Terroristen. Der Gegenschlag war ein Raketensperrfeuer der Hamas, das wahllos auf Häuser im Süden des Landes gerichtet war. Europäische Kommentatoren schreiben in solchen Fällen gern, es habe eine »Eskalation auf beiden Seiten« stattgefunden. Das ist eine Lüge, ebenso wie die flotte Phrase von der »Spirale der Gewalt«, auf die man in der Berichterstattung häufig stößt.
Es gibt keine Spirale der Gewalt. Es gibt auf der einen Seite eine Terrororganisation, die sich den Mord an Juden auf die Fahnen geschrieben hat; und es gibt auf der anderen Seite einen demokratischen Staat, dessen Armee an einen strengen ethischen Kodex gebunden ist. Das macht den Unterschied.