München

»Ihre Sorgen sind unsere Sorgen«

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Rabbiner Shmuel Aharon Brodman Foto: dpa

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat am Montagnachmittag in München an einem Gebet in der Hauptsynagoge Ohel Jakob teilgenommen.

Nach mehreren antisemitischen Vorfällen in der bayerischen Landeshauptstadt wollte er damit Verbundenheit und Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft zeigen. »Ihre Sorgen sind unsere Sorgen«, sagte Söder. Betroffenheit und Scham reichten nicht mehr aus. Deshalb müsse gelten: »Keine Toleranz gegenüber Intoleranten.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

antisemitismus Keine Demokratie dürfe sich täuschen, am Ende seien alle betroffen, warnte der Ministerpräsident. Der Freistaat stehe an der Seite der jüdischen Münchner, Antisemitismus sei kein Kavaliersdelikt. Der Rechtsstaat müsse in dieser Hinsicht seine Zähne noch schärfen. Zugleich griff Söder die AfD als »antibürgerlich« an. Diese Partei sei eine »neue Heimat für alte Gedanken und neue Nazis« geworden.

Keine Demokratie dürfe sich täuschen, am Ende seien alle betroffen, warnte der Ministerpräsident.

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, ergänzte, die »sogenannte Alternative« stehe gegen Demokratie, Freiheitlichkeit und damit gegen eine »lebens- und liebenswerte Heimat für alle Menschen«. Betroffen sei nicht nur die jüdische Gemeinschaft, es gehe um die demokratische Gesellschaft insgesamt, deren Werte und die Würde des Menschen.

Knobloch fügte hinzu, wer seine Augen und Ohren nicht verschließe, dem offenbare sich der Judenhass überall in der Gesellschaft – »rechts, links, in der Mitte, und natürlich auch in muslimischen Milieus«. Er zeige sich immer öfter und immer radikaler. Die jüdische Gemeinschaft wolle keine Vorzugsbehandlung. »Wir wollen in Freiheit, Frieden und Sicherheit leben, wie alle anderen Bürger dieses Staates auch.« Gemeinsam müsse es gelingen, »unsere Heimat gegen den Antisemitismus zu verteidigen, der uns alle bedroht«.

Söder und Rabbiner Brodman hatten bei dem Gebet abwechselnd in Deutsch und Hebräisch aus den Psalmen rezitiert.

HEBRÄISCH Söder und Gemeinderabbiner Shmuel Aharon Brodman hatten bei dem Gebet abwechselnd in Deutsch und Hebräisch aus den biblischen Psalmen rezitiert. Brodman dankte dem Ministerpräsidenten für die Initiative zu dem gemeinsamen Gebet. Diese sei »nicht selbstverständlich«. Das Mittel gegen Antisemitismus sei, allen zu erklären, »dass wir uns umeinander kümmern müssen«. Gott werde alle, die das täten, belohnen.

Anwesend waren auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler), Landtagsabgeordnete mehrerer Fraktionen, der Antisemitismusbeauftragte der Staatsregierung, Ludwig Spaenle (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Kirchenvertreter.  kna

USA

Musk sorgt mit Hitlergruß-ähnlicher Geste für Aufsehen

Elon Musk ist Vorredner bei einer Veranstaltung zu Donald Trumps Amtseinführung. Bei Dankesgrüßen an die Trump-Wähler macht der Tech-Milliardär eine Geste, die viele schockiert

 20.01.2025

USA

Netanjahu zu Trump: »Die besten Tage liegen noch vor uns«

Der israelische Ministerpräsident hat dem neuen US-Präsidenten gratuliert und mit Lob überschüttet, doch es zeichnen sich auch Spannungen ab

von Nils Kottmann  20.01.2025 Aktualisiert

Amtsübergabe

Donald Trump kündigt »goldenes Zeitalter Amerikas« an

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gratulierte dem neuen US-Präsidenten kurz nach dessen Vereidigung

 20.01.2025

Berlin

Bundesarchiv: 75.000 Anfragen zur NS-Zeit im Jahr 2023

Zum 80. Jahrestag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz zieht die Behörde eine Bilanz - und zeigt in einem Themenschwerpunkt wichtige Dokumente online

 20.01.2025

Antisemitismus

Klein warnt vor Organisation »Masar Badil«

Recherchen zufolge nahmen Aktivisten der Organisation auch an der Besetzung der Berliner Humboldt-Universität und Protesten vor dem Gebäude im Mai 2024 teil

 20.01.2025

Analyse

Der Schattenmann

Mohammed Sinwar gilt als der neue starke Mann der Terrororganisation Hamas. Und er trägt einen bekannten Namen

von Ralf Balke  20.01.2025

Berlin

Nach Besetzung durch Israelhasser: Rücktritt von Hochschulpräsidentin Bettina Völter gefordert

Die CSU-Abgeordnete Daniela Ludwig besteht auf Konsequenzen. Sie warnt vor »gewaltverherrlichenden Vermummten, die in Hochschulen einfallen und das Existenzrecht Israels infrage stellen«

 20.01.2025

Berlin

Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer: Architekten stehen fest

Nächstes Jahr könnte der Grundstein gelegt werden

 20.01.2025

Meinung

Wenn Freunde peinlich werden

Das Auswärtige Amt hat einem deutsch-israelischen Stand bei der Frankfurter Buchmesse eine Absage erteilt. Ein Armutszeugnis für Außenministerin Baerbock, findet unsere Redakteurin Ayala Goldmann

von Ayala Goldmann  20.01.2025