Für den 14. September ruft der Zentralrat der Juden zu einer Kundgebung in Berlin auf. Unter dem Motto »Steh auf! Nie wieder Judenhass!« wird vor dem Brandenburger Tor gegen Antisemitismus demonstriert. Die Spitzen von Parteien, Verbänden und Kirchen zeigen sich solidarisch.
Peter Tauber, Generalsekretär der CDU: »Ich unterstütze den Aufruf, weil es wichtig ist, dass wir das klare Signal setzen: Antisemitismus und Rassismus haben in unserem Land keinen Platz! Gerade angesichts unserer Geschichte betrachten wir es als großes Geschenk, dass es heute wieder ein so vielfältiges jüdisches Leben in Deutschland gibt.«
Sigmar Gabriel, Vorsitzender der SPD: »Ich unterstütze das Anliegen des Zentralrats, weil Antisemitismus in Deutschland keinen Platz haben darf. Ein friedliches Miteinander der Kulturen, Religionen und Völker muss immer neu erarbeitet werden. Dafür kämpfen Sozialdemokraten seit 151 Jahren. Judenfeindliche Parolen darf es auf unseren Straßen nicht geben.«
Katja Kipping, Vorsitzende der Partei Die Linke: »Ich unterstütze das Anliegen des Zentralrats, weil sich schuldig macht, wer zu Judenhass schweigt. In diesem Land darf niemand wegen seiner Religion oder Herkunft Angst haben. Dafür müssen alle demokratischen Parteien einstehen.«
Cem ÖZDEMIR, Vorsitzender der Grünen: »Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit müssen von allen demokratischen Kräften gemeinsam bekämpft werden. Durch Aufklärung und Zivilcourage müssen wir uns entgegenstellen, wenn Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Herkunft angegriffen werden, Synagogen oder Moscheen, Kirchen oder Tempel geschändet werden. Die Lehren aus der deutschen Geschichte müssen von allen Bürgerinnen und Bürgern verinnerlicht werden, auch von denen mit ausländischen Wurzeln.«
Reiner HOFFMANN, Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes: »Der DGB unterstützt den Aufruf des Zentralrats der Juden, weil es Antisemitismus in Deutschland nicht geben darf. Die deutschen Gewerkschaften werden Judenhass in ihren Reihen nicht akzeptieren. Religiöser Hass jeder Art widerspricht unseren Grundsätzen von Freiheit, Toleranz und Völkerverständigung.«
NIKOLAUS SCHNEIDER, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland: »Wir dürfen der Ausbreitung des Antisemitismus in unserem Land nicht einfach zuschauen. Als Evangelische Kirche in Deutschland haben wir nach dem Erschrecken über unsere zwiespältige Rolle während der Zeit der verbrecherischen Nazidiktatur gelernt, was schon der Apostel Paulus der Gemeinde in Rom eingeschärft hat: Wir sind mit Israel in der Wurzel verbunden (vgl. Römerbrief, Kapitel 11, Vers 17 und 18). Deshalb unterstütze ich die Initiative des Zentralrats der Juden in Deutschland gerne und erhebe meine Stimme gegen den Antisemitismus. Menschen jüdischen Glaubens sollen in unserem Land sicher und ohne Angst leben.«
Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz: »Juden und Christen gehen ›Schulter an Schulter‹ und lassen sich nie wieder trennen und gegeneinander stellen. Das ist meine Überzeugung. Den christlichen Glauben und Weg kann man ohne das Judentum nicht verstehen. Deshalb habe ich die Einladung nach Berlin am 14. September gern angenommen, um mit vielen anderen gegen jede Form des Antisemitismus zu protestieren. Für die ganze Gesellschaft ist Antisemitismus ein zerstörerisches Gift.«
AIMAN MAZYEK, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland: »Ich unterstütze das Anliegen, weil ich ein großes und vitales Interesse habe, wenn unsere Gesellschaft jegliche Formen der gruppenspezifischen Menschenfeindlichkeit verabscheut und ächtet. Der Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus oder Islamfeindlichkeit muss stets auf Neue geführt werden. Dies macht der Zentralrat der Juden auf vorbildliche Weise.«
GÖKAY Sofuoglu, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland: »Wer in der heutigen Zeit Juden- oder
Islamfeindlichkeit schürt, hat nichts aus der Geschichte gelernt und schafft nur neuen Nährboden für kriegerische Auseinandersetzungen.«
ROMANI ROSE, Vorsitzender des Zentralrats der Sinti und Roma in Deutschland: »Ich unterstütze das Anliegen des Zentralrats der Juden in Deutschland, weil das gemeinsame Schicksal von Juden und von Sinti und Roma uns zu Brüdern und zu Schwestern gemacht hat, und weil seit Auschwitz jeder Angriff auf Juden in Deutschland, jeder Angriff auf Minderheiten in Deutschland ein Angriff auf unsere Demokratie und auf die Menschenrechte überhaupt ist.«