Nahost

Huwara: Israelisches Anschlagsopfer außer Lebensgefahr

Israelische Sicherheitskräfte schützen den Tatort. Foto: picture alliance / REUTERS

Der Israeli, der am Sonntag bei einem Terroranschlag angeschossen und schwer verletzt wurde, ist außer Lebensgefahr. Er wurde angegriffen, als er durch die palästinensische Stadt Huwara fuhr.

Es war das zweite Attentat innerhalb kurzer Zeit. Vor drei Wochen wurden in demselben Ort die israelischen Brüder Hallel und Yagel Yaniv von einem palästinensischen Terroristen erschossen.

US-MARINE Das Opfer wurde als David Stern identifiziert. Die Ärzte gaben an, dass er bei dem Angriff in den Kopf und die Schulter getroffen wurde. Stern ist ein ehemaliger US-Marine, der sowohl die israelische als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt. Er lebt mit seiner Familie in der jüdischen Siedlung Itamar im palästinensischen Westjordanland. Nach Angaben in israelischen Medien arbeitet er als Waffenausbilder.

Premierminister Benjamin Netanjahu gab eine Erklärung heraus: »Ich bete für den verwundeten Helden, der bei dem Angriff in Huwara verletzt wurde und den Terroristen neutralisieren konnte. Ich sende meine Unterstützung an die Sicherheitskräfte, die in der Gegend operieren«. Er fügte hinzu: »Jeder, der versucht, den Bürgern Israels zu schaden, wird den Preis dafür zahlen«.

»Jeder, der versucht, den Bürgern Israels zu schaden, wird den Preis dafür zahlen.«

premier benjamin netanjahu

Die Beifahrerin, die später als Sterns Ehefrau identifiziert wurde, erlitt einen Schock. Auch sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Stern selbst und in der Gegend stationierte Soldaten hatten auf den Angreifer geschossen und ihn verletzt.

TATORT Es soll sich dabei um einen 28-jährigen Palästinenser aus einem nahegelegenen Dorf handeln. Die israelische Armee gab an, dass er zu Fuß mit einer behelfsmäßigen Waffe angekommen sei, auf das israelische Fahrzeug gefeuert habe und dann zu Fuß vom Tatort geflohen sei. Eine Blutspur habe zu seinem Versteck geführt. Er wurde festgenommen und ins Krankenhaus gebracht, wo er nach Angaben von Sicherheitskräften später vom Inlandsgeheimdienst vernommen werden soll.  

Die Stadt Huwara ist seit langem ein Brennpunkt im Westjordanland. Regelmäßig fahren israelische Siedler mittendurch, um ihre Siedlungen zu erreichen. Pläne, eine Umgehungsstraße zu bauen, existieren, doch die Bauarbeiten sind ins Stocken geraten.

Der tödliche Terroranschlag auf die Yaniv-Brüder am 26. Februar hatte stattgefunden, als sich israelische, palästinensische, amerikanische, ägyptische und jordanische Beamte in Aqaba trafen, um eine regionale Ruhe zu vermitteln. Nach diesem Angriff wüteten Hunderte von Siedlern in Huwara, zündeten Dutzende von Häusern und Autos an. Ein Palästinenser wurde erschossen, vier schwer verletzt.

PARTEIEN Mehrere Abgeordnete der rechtsextremen Parteien Otzma Jehudit und Religiöser Zionismus hatten die Racheakte der Siedler befürwortet. Finanzminister Bezalel Smotrich tweetete, dass »Huwara ausgelöscht werden muss«. Später nahm er seine Worte zurück.

Das jüngste Attentat vom Sonntag fand wieder am Tag eines ähnlichen Treffens in Sharm el-Sheikh statt. Hier kamen israelische und palästinensische Vermittler zusammen, um sich vor der sensiblen Zeit während des Ramadans auszutauschen, der Ende dieser Woche beginnt.

Hamburg

Hunderte nehmen Abschied von Peggy Parnass

Bei der Trauerfeier hebt Bürgermeister Peter Tschentscher ihr Engagement gegen Rechtsextremismus hervor

 19.03.2025

Interview

»Ich stehe zur Verfügung«

Felix Klein über seine künftigen Vorhaben, Erfolge und Misserfolge im Kampf gegen Judenhass sowie die umstrittene Antisemitismus-Konferenz in Jerusalem

von Nils Kottmann  18.03.2025

Meinung

Jürgen Trittin verharmlost den NS-Terror

Der Ex-Bundesumweltminister stellt Donald Trump auf eine Stufe mit den Nazis. Das ist völlig daneben

von Michael Thaidigsmann  18.03.2025

New York

Annalena Baerbock soll Präsidentin der UN-Generalversammlung werden

Nach der Bundestagswahl hatte Außenministerin Annalena Baerbock erklärt, sie wolle einen Gang zurückschalten. Nun ist klar: Die Grünen-Politikerin will auf einen Posten nach New York wechseln

 18.03.2025

Oberschleißheim/München

NS-Raubgut? »Wissenschafts-Krimi« um altes Militärflugzeug

Deutsche und niederländische Forscher untersuchen ein verdächtiges Militärflugzeug aus der Flugwerft Schleißheim. Ist es Nazi-Raubgut? Oder ein Geschenk für einen Kriegsverbrecher?

von Britta Schultejans  18.03.2025

USA

US-Regierung verteidigt Festnahme von Hamas-Unterstützer

Amerikanischen Medien zufolge sitzt der israelfeindliche Aktivist Machmud Chalil weiterhin ohne offizielle Anklage in Haft

 18.03.2025

Washington D.C./Paris

Trump-Sprecherin: Freiheitsstatue bleibt in den USA

Der französische Politiker Raphaël Glucksmann hatte die USA mehr oder weniger ernsthaft aufgefordert, die Freiheitsstatue zurückgeben

 18.03.2025

Jerusalem

Wegen Operation »Kraft und Schwert«: Ben-Gvir wird wieder Teil der Regierung

Auch die anderen Minister der Partei Otzma Yehudit nehmen ihre Arbeit in der Koalition wieder auf

 18.03.2025

Washington D.C./Teheran

Trump droht Iran wegen Huthi

Das US-Militär greift seit dem Wochenende erneut Ziele der Terroristen im Jemen an. Die Wut des US-Präsidenten richtet sich auch gegen den Iran. Dessen Führung droht mit Gegenmaßnahmen

 18.03.2025