Fünf Monate nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel haben in Berlin am Sonntag mehrere hundert Menschen gegen Antisemitismus demonstriert. Unter dem Motto »Gemeinsam gegen linken, rechten und islamistischen Antisemitismus - Solidarität mit Israel« zogen die Demonstranten vom Roten Rathaus über den Boulevard Unter den Linden bis zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas in der Nähe des Brandenburger Tors.
Viele trugen Israelfahnen oder Plakate, auf den Fotos entführter Geiseln zu sehen waren. Immer wieder skandierten sie »Nie wieder ist jetzt!« und zeigten Plakate mit Slogans wie »Solidarität mit Israel«.
Nach Angaben der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, die zu der Demonstration aufgerufen hatte, nahmen rund 300 Menschen an der Demonstration teil. Dieselbe Zahl nannte auch die Berliner Polizei. Nach ihren Angaben ging die Demonstration störungsfrei zu Ende.
Zu einem Zwischenfall kam es bei der Abschlusskundgebung: Aus einem an einer Ampel wartenden Auto rief eine Frau den Demonstranten laut »Kindermörder« entgegen, worauf diese mit noch lauteren »Free Gaza from Hamas«-Rufen antworteten (»Befreit Gaza von der Hamas«).
Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, sagte bei der Kundgebung, nach dem schrecklichen Massaker der Hamas am 7. Oktober habe es einen Tsunami des Antisemitismus gegeben, der über Europa und die ganze Welt hinweggezogen sei. Es sei deshalb wichtig, Flagge zu zeigen und Widerspruch zu äußern. dpa