Massive Proteste haben am Dienstag einen Wahlkampfauftritt des Spitzenkandidaten der rechtsextremistischen AfD für die thüringische Landtagswahl, Björn Höcke, in Jena verhindert. Nach Angaben der Polizei vom Abend kam es zu mehreren Sitzblockaden.
Die Teilnahme Höckes habe »aufgrund der Vielzahl an Personen und der unübersichtlichen Lage vor Ort« kurzfristig abgesagt werden müssen. In der Spitze hätten rund 2000 Menschen protestiert.
Die Polizei stellte nach eigenen Angaben insgesamt zwölf Straftaten und eine Ordnungswidrigkeit fest. Die AfD-Wahlkampfveranstaltung in einem Stadtteilzentrum in Jena-Lobeda habe ein breites Protestbündnis mit mehreren Versammlungen begleitet, die mit Auflagen versehen worden seien.
In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Umfragen zufolge könnte die AfD stärkste Kraft werden. Der thüringische Fraktions- und Parteichef Höcke gilt als zentrale Figur der Extremisten innerhalb der Bundespartei. Letztere wird aktuell vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall behandelt.
Drei Landesverbände der Partei, nämlich die in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, werden bereits als gesichert rechtsextrem betrachtet. epd