Christiane Dienel soll nicht mehr Präsidentin der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim sein. Der Senat der HAWK zog am Mittwoch seine Empfehlung für eine Wiederwahl der umstrittenen Präsidentin zurück.
Hintergrund ist der viel diskutierte Umgang der Wissenschaftlerin mit Antisemitismusvorwürfen gegen die HAWK. Dienel hatte entsprechende Hinweise, wie sie unter anderem der Zentralrat der Juden vortrug, zunächst abgewehrt und sich erst spät auf externe Aufklärung eingelassen.
Antisemitismus Zu ihrem erzwungenen Rückzug vom Präsidentenamt erklärte Dienel, sie habe »mit der Autorität meines Amtes und meiner Person« die HAWK gegen Vorwürfe in Schutz genommen. Der Kern der Kritik sei ohnehin »die Frage, inwieweit die Verwendung von israelkritischen, in Einzelfällen auch die Grenze zum Antisemitismus überschreitenden Materialien« den Vorwurf des Antisemitismus gegen ein HAWK-Seminar rechtfertige.
Die Vorgänge in der HAWK haben auch den niedersächsischen Landtag erreicht. Die oppositionelle CDU fordert, dass Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) nun für umfangreiche Aufklärung der Vorwürfe sorgen solle. Ein noch von Dienel in Auftrag gegebenes Gutachten, das die Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin, Stefanie Schüler-Springorum, erstellt, soll Mitte November der Hochschule übergeben werden. ja