Berlin

»Historische Verantwortung«

Angela Merkel Foto: dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am kommenden Freitag erstmals die Gedenkstätte im ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz besuchen. Wie die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag in Berlin erläuterte, folgt die Kanzlerin damit einer Einladung der Stiftung Auschwitz-Birkenau zum zehnten Jahrestag ihres Bestehens.

Nach Demmers Worten wollen Bund und Länder »eingedenk ihrer historischen Verantwortung für den Erhalt der Gedenkstätte« der Stiftung 60 Millionen Euro für den Kapitalstock zur Verfügung stellen.

stammlager Bei ihrem Besuch will Merkel demnach im ehemaligen Stammlager Auschwitz an der sogenannten Schwarzen Wand eine Gedenkminute halten. Anschließend werde sie im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Birkenau einer Rede in Anwesenheit des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki halten und einen Kranz niederlegen.

Bund und Länder wollen bei ihrem regelmäßigen Treffen am Donnerstag im Kanzleramt auch einen Beschluss zum besseren Schutz des jüdischen Lebens in Deutschland und zur stärkeren Bekämpfung des Antisemitismus fassen, sagte Demmer. Damit solle entschlossen auf die jüngsten Ereignisse reagiert werden.

Der frühere polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski, selbst Häftling in Auschwitz und bis zu seinem Tod 2015 auch Gesprächspartner für die Kanzlerin, hatte die Stiftung zum Erhalt der Gedenkstätte 2009 initiiert.

staatsräson In Auschwitz waren von Merkels Vorgängern nur Helmut Schmidt (1977) und Helmut Kohl (1989 und 1995). Die Kanzlerin besuchte während ihrer Amtszeit bisher viermal die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Sie erklärte die historische Verantwortung und die Sicherheit Israels zu einem Teil der deutschen Staatsräson. 2009 begleitete Merkel Barack Obama nach Buchenwald, an dessen Befreiung ein Großonkel des US-Präsidenten beteiligt gewesen war. 2013 besichtigte sie das ehemalige Lager Dachau.

Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen jährt sich am 27. Januar zum 75. Mal. Zu den Feierlichkeiten hat sich bereits Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angesagt.  kna/ja

Berlin

»Qualitativer Sprung« bei Angriffen durch Israelhasser

Jörg Reichel, der Vorsitzende der Deutschen Journalisten-Union, und zwei seiner Kollegen wurden am Samstag von sogenannten »pro-palästinensischen Aktivisten« attackiert. Im Interview spricht er über den Angriff

von Imanuel Marcus  10.03.2025

Militärseelsorge

Militärrabbiner Ederberg: Offenes Ohr für Soldaten im Norden

Arbeit bei der Bundeswehr sei Dienst an der Gesellschaft insgesamt, den er als Rabbiner gerne tue, sagt Ederberg

 10.03.2025

Thüringen

Rechtsextreme AfD zerrt Stephan Kramer vor Untersuchungsausschuss

Der Partei ist der Verfassungsschutzchef ein Dorn im Auge, weil sie in Thüringen als gesichert rechtsextremistisch gilt

 10.03.2025

Hamburg

Meron Mendel und Saba-Nur Cheema mit Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt

Der Historiker Meron Mendel und die Politologin Saba-Nur Cheema haben die Buber-Rosenzweig-Medaille erhalten - für ihr Engagement für interreligiöse Verständigung. Die Preisträger sind nicht unumstritten

 10.03.2025

Brandenburg

Freundeskreis Israel des Landtags konstituiert sich neu

Den Vorsitz wird voraussichtlich der SPD-Abgeordnete Sebastian Rüter übernehmen

 10.03.2025

Weimar

Erneut Stolpersteine beschmiert

Bereits im Februar waren in der Stadt Stolpersteine beschmiert worden

 10.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  10.03.2025 Aktualisiert

München

Syrer randalieren vor Jüdischem Museum und spucken auf Fotos von Hamas-Geiseln

Einer der Täter trat einen Wachmann und zückte ein Messer. Erst als die Polizei zu schießen drohte, ließ er sich festnehmen

 09.03.2025

London

Israelfeindlicher Aktivist klettert auf Turm von Big Ben - Festnahme nach 16 Stunden

Der Mann lud Videos von der Aktion auf einem Instagram-Account hoch

 09.03.2025