Proteste

Hisbollah am Ku’damm

Ayatollah-Khomeini-Konterfeis, Fahnen der Hamas und vereinzelt auch ägyptische Flaggen – bei der alljährlichen »Al-Quds«-Demonstration am vergangenen Samstag haben nach Polizeiangaben etwa 600 Menschen auf dem Berliner Kurfürstendamm gegen die »zionistische Besatzung« Jerusalems und gegen Israel demonstriert.

gegendemo Wie schon im vergangenen Jahr trafen die Protestierer auf zwei Gegendemonstrationen. Unter dem Motto »Gegen Antisemitismus und Islamismus – Kein Al-Quds-Tag – Solidarität mit Israel!« hatte ein Bündnis aus antifaschistischen Gruppen eine Versammlung organisiert.

Auch die Jüdische Gemeinde demonstrierte mit Initiativen, wie zum Beispiel »Stop the Bomb«, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin/Potsdam oder dem Bund der Verfolgten des Naziregimes Berlin am Joachimsthaler Platz. Ihr Motto lautete »Gegen islamistische und antisemitische Propaganda auf Berlins Straßen – Solidarität mit Israel und der iranischen Freiheitsbewegung«.

kufiya Den etwa 300 Gegendemonstranten standen Jugendliche mit Kopfbinden im Muster der arabischen Kufiya und Transparenten mit Sätzen wie »Der Zionismus ist schuld am Nahostkonflikt«, »Get out of my Land Israel« oder »New Holocaust durch Israel« gegenüber.

Vermutlich, um sich des Antisemitismusvorwurfs zu entziehen, sprach »Rabbi Joseff« von der ultraorthodoxen Sekte Neturei Karta, der mit ein paar Weggefährten gegen die »verbrecherischen Zionisten« mitmarschierte. Vertreter dieser Sekte hatten 2006 auch an der vom iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad initiierten Holocaustkonferenz in Teheran teilgenommen. In einem Punkt schien die Meinung aller »Al-Quds-Demonstranten« einstimmig: »Solange es Israel gibt, wird es keinen Frieden geben.«

Neben prominenten politischen Vertretern wie Petra Pau (Die Linke) und ihrem Kollegen Klaus Lederer nahm auch Lala Süsskind, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, an der Gegendemonstration teil.

Einer der Hauptredner dort war der Exiliraner Kazem Moussavi, der auch Mitglied bei der »Green Party of Iran« und der Initiative »Stop the Bomb« ist. Er machte deutlich, wie sich das iranische Regime durch die Instrumentalisierung von Antisemitismus und Israelhass stärke und der Al-Quds-Tag, der übersetzt Jerusalem-Tag heißt, deswegen nichts anderes als ein Aufruf des iranischen Regimes zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit sei.

»Wer sich ernsthaft für die Freiheitsbestrebungen der iranischen Bevölkerung einsetzt, müsse auch Solidarität mit Israel zeigen und der Holocaustleugnung und Ge- schichtsklitterung des Regimes entschieden entgegentreten«, sagte Moussavi. Auch historisch sei Deutschland dazu verpflichtet, sich hinter Israel zu stellen und seine »Appeasementpolitik« gegenüber den Expansions- und Atombestrebungen des iranischen Regimes zu beenden.

Washington D.C./Jerusalem

USA liefern Bomben nach Israel

Der Deal hat einen Wert von 680 Millionen Dollar (646 Mio. Euro).

 03.12.2024

Berlin

Bundestagsabgeordnete gründen Makkabi-Fanclub

Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung zur Fanclub-Gründung am Mittwochmorgen im Bundestag wird auch der Präsident von Makkabi Deutschland, Alon Meyer, erwartet

von Stefan Meetschen  03.12.2024

Leipzig

Nach Absage von Vortrag: Uni Leipzig betont Freiheit der Wissenschaft

Gleichzeitig wird die Universität von zahlreichen Organisationen kritisiert

 03.12.2024

Hanau/Frankfurt am Main

Kommt ein ehemaliger KZ-Wachmann (100) doch vor Gericht?

Gregor Formanek müsste sich wegen Beihilfe zum Mord in 3.300 Fällen verantworten

 03.12.2024

«eXit»

Antisemitismus: Dutzende Autoren verlassen das frühere Twitter

Der Kurznachrichtendienst sei »toxisch« geworden, heißt es in einem offenen Abschiedsbrief

 03.12.2024

Berlin

AfD will sich von »Junger Alternative« trennen

Eine neue Jugendorganisation soll die als rechtsextremistisch eingestufte, alte Gruppierung ablösen

 03.12.2024

Nahost

Trump fordert von Hamas Freilassung der Geiseln - und stellt ein Ultimatum

Gerade erst hat das israelische Militär den Tod einer weiteren Hamas-Geisel bekanntgegeben. Da greift der künftige US-Präsident Trump in die Tasten - und setzt der Terrororganisation eine Frist

von Julia Naue  02.12.2024

Meinung

Die Universität Leipzig kuscht vor BDS-Anhängern

Die Absage eines Vortrags des Historikers Benny Morris legitimiert die Erpresserlogik israelfeindlicher Gruppen

von Chris Schinke  02.12.2024

Essay

Frieden ist möglich

Als junger Mann war unser Gastautor Ahmad Mansour Islamist. Heute glaubt er an eine Aussöhnung in Nahost. Zugleich ist er überzeugt: Die Pro-Palästina-Bewegungen im Westen sind ein Hindernis auf dem Weg dorthin

von Ahmad Mansour  02.12.2024