Auschwitz-Überlebende zeigen sich wegen einer Zunahme antisemitischer und rechtsextremer Attacken in europäischen Ländern besorgt.
Unter den Überlebenden wachse die Sorge, »dass in den europäischen Gesellschaften die neuen Herausforderungen durch Rechtsextremismus und Antisemitismus immer noch zu sehr verharmlost werden und viele Kräfte in Politik, Justiz und Polizei die dramatisch veränderte und international vernetzte Szene des Hasses als Randproblem wahrnehmen«, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, in Berlin.
Am Wochenende waren in Österreich Elie Rosen angegriffen und in Frankreich die Gedenkstätte für ein SS-Massaker in Oradour-sur-Glane geschändet worden.
Es sei wichtig, die internationale Polizeiarbeit zu vernetzen und Täter strafrechtlich zu verfolgen, forderte Heubner. Noch immer ließen Staaten in Europa Neonazis und Rechtsextremen eine zu lange Leine. Dabei seien gerade die vergangenen Tage für Europa »ein Signal, die Reißleine zu ziehen«.
GRAZ Am Wochenende waren in Österreich der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Graz, Elie Rosen, angegriffen und in Frankreich die Gedenkstätte für ein SS-Massaker in Oradour-sur-Glane geschändet worden.
Nach dem antisemitischen Angriff in Graz hat die österreichische Polizei mittlerweile einen Verdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen 31-jährigen Syrer, der als anerkannter Flüchtling seit 2013 in Österreich lebt. Die Ermittler gehen bisher laut Innenministerium von einem islamistischen Motiv aus. kna