Meinung

Hassgrüße aus Ankara

Jeder vierte Türke hält den Staat Israel für eine Bedrohung. Das ergab eine Umfrage des Wall Street Journal. Und bald könnten die Zahlen noch beängstigender ausfallen. Denn die anti-israelische Propaganda bekommt jetzt eine massenkompatible Grundlage: Tal der Wölfe – Palästina lautet der Titel eines türkischen 10-Millionen-Dollar-Machwerks, das – was für ein blöder Zufall – am Holocaust-Gedenktag in die deutschen Kinos kommen sollte. Doch daraus wird nichts. Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) hat den Streifen vorerst auf den Index gesetzt. Recht so. Bereits der Trailer hämmert dem Zuschauer ein, dass das Böse in der Welt nur einen Namen hat: Israel. Es geht in diesem blutrünstigen Baller-Spektakel um den Agenten Polat Alemdar, der die Erstürmung des Gaza-Flottillen-Schiffs Mavi Marmara durch Zahal-Soldaten im Mai 2010 in dumpfester James-Bond-Manier rächen soll. »Antisemitische Grüße aus Ankara« wäre ein passenderer Titel gewesen. Juden? Beherrschen die Welt! Israel? Keine Existenzberechtigung! O-Ton Alemdar: »Ich weiß nicht, welcher Teil dieses Landes euch versprochen wurde, aber ich verspreche euch den unteren Teil dieser Erde.« Und ich verspreche, dass die FSK-Entscheidung in einschlägigen Kreisen eine Erklärung auf Tal-der-Wölfe-Niveau finden wird: Die Juden sind schuld.

Kriminalität

»Schwachkopf«-Post zu Habeck: Jetzt melden sich die Ermittler zu Wort

Ein Mann soll Wirtschaftsminister Habeck im Netz beleidigt haben. Dass dann die Polizei zu Besuch kam, sorgte nicht nur im Umfeld des Vizekanzlers für Verwunderung. Die Ermittler liefern Erklärungen

von Frederick Mersi  21.11.2024

Wien

Österreichs Außenminister kritisiert Haftbefehle gegen Israelis

Die Entscheidung schadet der Glaubwürdigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs, unterstreicht der ÖVP-Politiker

 21.11.2024

Paris

Frankreich zu Netanjahu-Haftbefehl: »Wir respektieren die internationale Justiz«

Das französische Außenministerium hat zum umstrittenen Entscheid des Internationalen Strafgerichtshofs Stellung bezogen

 21.11.2024

Social Media

Auschwitz-Komitee zieht sich von Plattform X zurück

Überlebende des Holocaust empfinden den antisemitischen Hass auf X als zunehmend bedrohlich

 21.11.2024

Meinung

Der Internationale Strafgerichtshof und die Kampagne gegen Israel

Bei den Haftbefehlen gegen Netanjahu und Gallant geht es um Politik und nicht um Recht

von Volker Beck  21.11.2024

Berlin

Schuster Calls Arrest Warrant Against Netanyahu »Absurdity«

The President of the Central Council of Jews calls on the German government to oppose this decision

 21.11.2024

Internationaler Strafgerichtshof

Zentralrat der Juden nennt Haftbefehl gegen Netanjahu »Absurdität«

Josef Schuster fordert die Bundesregierung dazu auf, sich gegen diese Entscheidung zu stellen

 21.11.2024

Jerusalem

Israels Präsident verurteilt Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

Zahlreiche Regierungs- und Oppositionspolitiker schließen sich der Kritik an

 21.11.2024 Aktualisiert

Hintergrund

Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant erlassen

Der Internationale Strafgerichtshof hat am Donnerstag einem Antrag des Chefanklägers Karim Khan stattgegeben

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024