Hakenkreuz in Halle

Verdacht der Strafvereitelung gegen Polizisten

Schild am Gebäude der Synagoge in Halle Foto: dpa

Im Zusammenhang mit einem Hakenkreuz vor einem Gebäude der Jüdischen Gemeinde in Halle sind jetzt Ermittlungen gegen einen Polizeibeamten eingeleitet worden. Es geht um den Verdacht der Strafvereitelung im Amt, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Zudem seien disziplinarrechtliche Ermittlungen veranlasst worden. Der Polizeivollzugsbeamte wurde in eine andere Dienststelle versetzt. Er soll ein aus einem Taschentuch gefertigtes Hakenkreuz entfernt und nicht gemeldet haben.

Die Polizei in Halle an der Saale ermittelt nun gegen einen Polizeibeamten der eigenen Behörde.

Der Mann war als Teil einer Funkstreife am Dienstag in Halle im
Einsatz. Vor einem Gebäude der Jüdischen Gemeinde war ein aus
Zellstoff gefertigtes Hakenkreuz auf dem Gehweg gefunden worden. Die
zwei Beamten meldeten nach einer Überprüfung, kein Hakenkreuz
gefunden zu haben.

VERDACHT Eine Auswertung der Videoüberwachung habe nun jedoch ergeben, dass einer der beiden Beamten »auf das aus Zellstoff gefertigte Hakenkreuz getreten und den Ablageort, nachdem es am Schuh des Polizeibeamten haftete, verändert haben soll«, wie die Polizei mitteilte.

»Sollte sich der Verdacht gegen den Polizeibeamten bestätigen, ist das absolut bestürzend«, betont der innenpolitische Sprecher der Grünen.

Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Magdeburger Landtag, Henriette Quade, nannte den Vorgang schockierend. Es werde zu prüfen sein, welche Motivation der Polizist hatte, ob er Teil rechter Netzwerke sei und ob dies die erste Verfehlung dieser Art gewesen sei.

Der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Sebastian Striegel, sagte: »Sollte sich der Verdacht gegen den Polizeibeamten bestätigen, ist das absolut bestürzend.«

HASSBRIEF Bereits wenige Tage zuvor war ein solches Hakenkreuz aus einem Papiertaschentuch vor dem Gebäude abgelegt worden. Zudem hatte die zweite jüdische Gemeinde in der Stadt, die Synagogengemeinde, einen
Hassbrief mit beleidigendem und volksverhetzendem Inhalt erhalten.

Angesichts dieser Vorfälle hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Donnerstag zu mehr Wachsamkeit und Zivilcourage gegen Antisemitismus aufgerufen. Halle steht besonders im Fokus der Aufmerksamkeit, weil die Synagoge der Jüdischen Gemeinde am 9. Oktober 2019 Ziel eines antisemitischen Anschlags wurde. Der Angriff mit zwei Toten hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. epd

Meinung

Die Schweizer Sozialdemokraten und ihr radikaler Mittelweg

Die SP versteckt sich hinter widersprüchlichen und israelkritischen Resolutionen

von Nicole Dreyfus  29.10.2024

Libanon

Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss leicht verletzt

Die UN schreiben den Angriff der Hisbollah zu

 29.10.2024

Berlin

Studentin für israelfeindliche Flugblätter verurteilt

Die Studentin wurde zudem des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte für schuldig gesprochen

 29.10.2024

Meinung

Djamshid Sharmahd hätte gerettet werden können

Warum die Bundesregierung eine Mitverantwortung für den Tod des Oppositionellen trägt

von Saba Farzan  29.10.2024

Geiseln

Netanjahu dementiert Vorschlag für Geisel-Abkommen

Ein ägyptischer Vorschlag für einen Geiseldeal existiert wohl doch nicht

 29.10.2024

Berlin

Klein: Antisemitismus an Schulen und im Internet bekämpfen

Klein und Friedman kritisierten mangelnde Anteilnahme in Deutschland mit dem Leid der Opfer des Terroranschlags

 29.10.2024

Antisemitismus

Publizist Friedman: Worte Erdogans sorgen für Judenhass-Anstieg

Für Michel Friedman ist der türkische Präsident mitverantwortlich für wachsenden Antisemitismus

 29.10.2024

Staatsanwaltschaft Stuttgart

Anklage wegen Anschlagsplänen auf Synagoge in Heidelberg

Zwei junge Männer tauschen sich in Chats über mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Heidelberg und Frankfurt am Main aus

 29.10.2024

Hannover

Erneut Vandalismus an NS-Gedenkstätte Ahlem

Unbekannte haben am Sonntagabend mehrere Tafeln an der sogenannten »Wand der Namen« beschädigt oder ganz herausgerissen

 29.10.2024