Die Terroristen der Hamas ermordeten am 7. Oktober mehr als 1200 Menschen, die allermeisten davon israelische Zivilisten. Sie vergewaltigten und verstümmelten Frauen und entführten rund 240 Menschen. Trotzdem scheinen sie die Sympathien junger Erwachsener in Amerika zu haben.
50 Prozent der Amerikaner zwischen 18 und 24 Jahren unterstützen in Israels Krieg gegen den Terror die Hamas. Das zeigt eine Umfrage des Center for American Political Studies (CAPS) der Harvard-Universität unter 2034 registrierten Wählern. Erst in der Altersklasse der 25- bis 34-jährigen steigt die Unterstützung für Israel auf 69 Prozent. Insgesamt unterstützen 81 Prozent aller Befragten den jüdischen Staat in seinem Kampf gegen den Terrorismus.
Unter jungen Erwachsenen sind die Sympathien für die Hamas hoch, obwohl 66 Prozent der 18- bis 24-Jährigen anerkennen, dass die Terroristen genozidale Absichten haben. Doch aus der Sicht von 60 Prozent der jungen Amerikaner seien die Massaker durch das Leid der Palästinenser gerechtfertigt. 67 Prozent von ihnen glauben, dass »Juden als Klasse«, so die Formulierung des Umfrageinstituts, Unterdrücker seien und als solche behandelt werden sollen.
Widersprüchliche Angaben
Die Umfrage zeigt aber nicht nur, wie geteilt die Meinungen über den Nahostkonflikt sind, sondern auch, wie widersprüchlich. Zwar glauben 69 Prozent der 18- bis 24-Jährigen, dass Israel als Heimstatt der Juden ein Existenzrecht hat - doch für 51 Prozent von ihnen bestünde die langfristige Lösung des Nahostkonflikts darin, Israel aufzulösen und das Land der Hamas und den Palästinensern zu geben.
Mehr als die Hälfte der befragten 18- bis 24-Jährigen findet allerdings, dass die Hamas im Gazastreifen entmachtet werden sollte. 45 Prozent fordern sogar, dass Israel dort die Regierungsgeschäfte übernehmen müsse. 80 Prozent der jungen Amerikaner denken auch, dass Israel das Recht hat, sich mit Luftangriffen - sogar in dicht besiedelten Gebieten - gegen die Terroristen zu verteidigen. 58 Prozent von ihnen sind außerdem überzeugt, dass die Hamas die Juden in Israel auslöschen will. Dennoch denken 78 Prozent der jungen Erwachsenen, dass Israel mit den Terroristen Frieden schließen kann.
Antisemitismus an US-Universitäten
Ein weiterer Widerspruch: Obwohl die Mehrheit der jungen Amerikaner Juden als Unterdrücker ansieht, glauben 66 Prozent von ihnen, dass der Antisemitismus in den USA wachse. 68 Prozent finden, dass Juden an den Universitäten diskriminiert werden. 70 Prozent glauben, dass der Aufruf zum Völkermord an Juden dazu gehört. Trotzdem findet eine knappe Mehrheit, dass diese Form der Volksverhetzung von der Meinungsfreiheit gedeckt ist.