Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich vor seiner Türkei-Reise deutlich von den Aussagen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zur Hamas distanziert. Damit stimme er »überhaupt nicht überein«, sagte Habeck vor seinem Abflug in Berlin vor Journalisten. Erdogan hatte zuvor die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet.
Habeck sagte weiter: »Die Hamas ist für mich keine Befreiungsorganisation, sie kämpft nicht für die Freiheit der palästinensischen Bevölkerung, im Gegenteil, sie hat Israelis abgeschlachtet und jetzt die Verantwortung auf sich geladen, dass dieses ja auch fürchterliche Leid im Gazastreifen passiert.«
Der Zentralrat der Juden in Deutschland lobte den Wirtschaftsminister für dessen deutliche Worte. »Habeck hat vor seiner Türkei-Reise genau richtig reagiert: Die Hamas ist eine Terrororganisation, die gezielt unschuldige Frauen, Männer, Kinder und Babys abschlachtet oder sie als Geiseln hält. Sie verantwortet auch das Leid der Menschen in Gaza. Erdogans kalkulierte Relativierungen sind brandgefährlich und gefährden den gesellschaftlichen Frieden auch in Deutschland«, teilte der Zentralrat mit.
Habeck führt an diesem Donnerstag politische Gespräche in der türkischen Hauptstadt Ankara. dpa/ja