Fridays for Future

Greta Thunberg bezichtigt Israel des Völkermordes

Greta Thunberg bei einer Pro-Terror-Demonstration im Stockholmer Hauptbahnhof Foto: picture alliance / Anadolu

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg und weitere Mitglieder des schwedischen Ablegers der Klimaschutzgruppe Fridays for Future haben Israel Völkermord im Gazastreifen vorgeworfen. Dass die in Gaza herrschende islamistische Hamas bei »einem schrecklichen Angriff israelische Zivilisten ermordet« habe, könne die »anhaltenden Kriegsverbrechen Israels« nicht legitimieren, schrieben Thunberg und fünf weitere Unterzeichner in einem Meinungsbeitrag, der am Dienstag in den Zeitungen »Aftonbladet« (Schweden) und »Guardian« (Großbritannien) veröffentlicht wurde.

Thunberg und ihre Mitverfasser betonten, sie sprächen nur für Fridays for Future in Schweden. Die Organisation habe sich immer zu Wort gemeldet, wenn Menschen leiden müssten oder getötet würden, egal ob in Kurdistan oder in der Ukraine und werde auch jetzt nicht schweigen. Sie beriefen sich auf den israelischen Historiker Ras Segal, der das Vorgehen Israels in Gaza schon wenige Tage nach Beginn des Konflikts als »Völkermord aus dem Lehrbuch« bezeichnet hatte.

Zugleich verurteilte die Gruppe antisemitische und islamfeindliche Vorfälle in Schweden. »Jeder, der sich an dieser Debatte beteiligt, hat die Verantwortung, zwischen Hamas, Muslimen und Palästinensern zu unterscheiden, genauso wie der israelische Staat vom jüdischen Volk und den Israelis unterschieden werden sollte«, schrieben sie.

Deutsche Sektion

Bereits im Oktober hatte Thunberg Kritik auf sich gezogen, weil sie Medienberichten zufolge auf Instagram den Aufruf einer in Deutschland ansässigen pro-palästinensischen Gruppe geteilt hatte, in dem Israel des Völkermordes bezichtigt wurde. Fridays for Future machte sich den Völkermordvorwurf damals in einem eigenen Post zu eigen.

Die deutsche Sektion distanzierte sich. Thunberg erklärte seinerzeit erst nach heftiger Kritik, dass sie die Terrorangriffe der Hamas auf Israel am 7. Oktober ablehne, bei denen etwa 1200 Israelis bestialisch ermordet und rund 240 entführt wurden. Bereits vor dem 7. Oktober wurden auf dem X-Kanal (zuvor Twitter) antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet.

Weder den aktuellen Krieg, noch frühere militärische Konflikte hat Israel begonnen. Der jüdische Staat wurde durch die Terrororganisation Hamas in sämtliche Kriege hineingezogen. Nach den Massakern im Oktober entschloss sich Israel dazu, die Hamas komplett zu zerschlagen, um seine Bevölkerung zu schützen und entsprechende Terrorattacken in Zukunft ausschließen zu können.

Größte Herausforderung

Eine der größten Herausforderungen für die israelischen Streitkräfte (IDF) ist es, die Bevölkerung Gazas so gut es geht zu schützen, während sie die Hamas bekämpfen, die Palästinenser als lebendige Schutzschilde missbraucht.

Die IDF warnen Bewohner bevor Angriffe erfolgen, sie richten Fluchtkorridore ein und müssen sich zusätzlich gegen falsche Vorwürfe und Medienkampagnen des palästinensischen Terrors und seiner Helfer wehren. dpa/ja

Kommentar

Harte Haltung gegen die Hamas

Dass US-Präsident Donald Trump sich mit freigelassenen Geiseln traf, ist mehr, als große Teile der israelischen Regierung tun

von Sabine Brandes  06.03.2025

Berichterstattung

Der mutige Kampf von Sarah Maria Sander

Die Reporterin Sarah Maria Sander wird bedroht. Der Grund: Sie berichtete über den Terror der Hisbollah in Nord-Israel

von Glenn Trahmann  06.03.2025

Ehrung

Margot Friedländer erhält Preis des Westfälischen Friedens

Der westliche Zusammenhalt bröckelt - eine prominent besetzte Konferenz in Münster knüpft an den Westfälischen Frieden an und berät über Kriege, Konflikte und Frieden. Einen Sonderpreis bekommt eine beeindruckende Frau

von Nicola Trenz  06.03.2025

Mannheim

»Bin kein Held. Ich bin ein Muslim«

Bei der tödlichen Fahrt am Rosenmontag spielte ein Taxifahrer eine entscheidende Rolle: Er hinderte den 40-Jährigen an der Weiterfahrt. Nun erzählt er, was ihn dazu bewegt hat

 06.03.2025

Justiz

Ist der Begriff »Prostitutionslobby« antisemitisch?

Ein Urteil des Landgerichts Berlin sorgt für Gesprächsstoff: Befürworter eines Sexkaufverbots verklagten eine Aktivistin, weil diese sie »strukturell antisemitisch« genannt hatte

von Michael Thaidigsmann  06.03.2025

Washington

»Das ist die letzte Warnung«

US-Präsident Trump: »Ich schicke Israel alles, was es braucht, um die Sache zu Ende zu bringen. Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn Ihr nicht tut, was ich sage«

 05.03.2025

Krieg

US-Regierung führt direkte Gespräche mit Hamas

Die Sprecherin des Weißen Hauses bestätigt den Kontakt. Laut der Hamas geht es um amerikanische Geiseln und eine mögliche Vereinbarung zur Beendigung des Gaza-Kriegs

von Luzia Geier  05.03.2025

Reaktionen

Augen auf Berlin

Wie man in Israel und der jüdischen Welt den Ausgang der Bundestagswahl bewertet

von Michael Thaidigsmann  05.03.2025

Debatte

Regierung distanziert sich von Gaza-Aussage des Beauftragten Klein

US-Präsident Trump hat mit Blick auf den Gazastreifen von einer Umsiedlung gesprochen. Der Antisemitismusbeauftragte Klein meint, es lohne sich, über die Pläne nachzudenken. Die Bundesregierung sieht das jedoch anders

 05.03.2025