Antisemitismus

Geraldine Rauch gibt Posten ab

Foto: picture alliance/dpa

Die Präsidentin der Technischen Universität, Geraldine Rauch, hat ihr Amt als Sprecherin des Hochschulverbunds Berlin University Alliance vorzeitig an den Präsidenten der Freien Universität, Günter M. Ziegler, übergeben.

Eine Presse-Sprecherin der Allianz erklärte den Schritt damit, dass die Strategieweiterentwicklung und das Antragsverfahren für eine weitere Förderung des Verbundes in einer Hand liegen sollen. Der reguläre Wechsel hätte demnach im November stattfinden sollen.

Die Sprecherschaft wechselt alle zwei Jahre. Ziegler war nach Gründung des Exzellenzverbunds 2018 dessen erster Sprecher. Die Berlin University Alliance – ein Verbund von Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischer Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin – positioniert Berlin eigenen Angaben zufolge zu einem der »führenden Wissens- und Innovationsräume der Welt, in dem über Disziplinen und Gesellschaftsbereiche hinweg integriert zusammengearbeitet wird«.

Lesen Sie auch

Der Verbund erhofft sich eine weitere finanzielle Förderung ab 2027. Dazu müssen unter anderem Anträge geschrieben werden. Momentan wird der Verbund vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert.

Die Präsidentin der TU steht in der Kritik, weil sie mindestens einen antisemitischen Post und diverse antiisraelische Einträge auf der Plattform X im Kontext des Gaza-Kriegs mit »Gefällt mir«-Klicks markiert hatte. Die 41-Jährige hatte sich dafür entschuldigt und von »tiefer Reue« gesprochen. Trotz mehrerer Rücktrittsforderungen blieb sie im Amt.

Am 7. Juni hatte Kanzler Olaf Scholz erklärt, Geraldine Rauch sei nicht mehr Teil des Zukunftsrates. «Aus Sicht des Bundeskanzlers sind die gegen sie erhobenen Vorwürfe schwerwiegend und sie sind bisher nicht ausgeräumt worden», sagte eine Sprecherin damals. dpa

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt wie die von Sophie von der Tann sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  20.04.2025

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Essay

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025

Berlin

Drei Jahre Haft für Mustafa A.

Der Prozess gegen den Angreifer von Lahav Shapira ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Tiergarten ging von einem antisemitischen Motiv aus und sprach den Täter der gefährlichen Körperverletzung schuldig

 17.04.2025

Berlin

100 Strafverfahren nach Besetzung der Humboldt-Universität

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Volksverhetzung. Während der Besetzung sollen Aktivisten mutmaßlich Urin aus einem Fenster geschüttet haben

 17.04.2025

Analyse

Kleinster gemeinsamer Nenner

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht kaum Konkretes über Israel und den Kampf gegen Antisemitismus

von Michael Thaidigsmann  17.04.2025

Sebnitz

»Keine Hakennasen«: Jobanzeige eines Dachdeckers sorgt für Empörung

Die Stadtverwaltung der sächsischen Kreisstadt hat gegen den Urheber einer Anzeige im Amtsblatt Strafantrag gestellt

 17.04.2025 Aktualisiert