Die »Emil Julius Gumbel Forschungsstelle« des Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrums hat eine Studie zu »Juden in der AfD« (JAfD) veröffentlicht. Untersucht wurde, mit welchen Mitteln der 2018 gebildete Verein innerparteilich und nach Außen wirkt und welche Funktionen er erfüllt. Ziel sei eine Einordnung der Bedeutung und Funktion dieser Gruppe, sowohl für Juden und Jüdinnen in Deutschland als auch für die AfD, heißt es in der Studie.
Im Ergebnis schreibt Gideon Botsch, Leiter der Forschungsstelle: »Die JAfD dienen in allererster Linie dem Parteivorstand bei seinem Bestreben, die AfD als nicht rechtsextrem und nicht antisemitisch darzustellen, ohne am politischen Kurs und der personellen Zusammensetzung der Partei substantiell etwas zu ändern.« Beim Bemühen der AfD, rassistische, radikalnationalistische, antisemitische und islamfeindliche Positionen und Parolen wieder »sangbar« zu machen, komme den »Juden in der AfD« eine gewisse Rolle zu.
KLIENTEL Eine wesentliche Funktion der JAfD bestehe darin, jüdische und israelische Kritiker der AfD zu delegitimieren, in dem ihnen abgesprochen werde, für das Judentum oder für Israel sprechen zu dürfen. »Daher widmen die JAfD eine so große Energie der Delegitimierung des Zentralrats, dessen Kritik innerhalb der AfD-Klientel als nicht relevant und nur durch die Interessen der Bundesregierung begründet abgetan wird«, so Botsch.
Zugleich fungiere der Verein »als Generator für antisemitische Stereotype und Klischees«, die Existenz und Bedeutung eines rechten oder nationalistischen Antisemitismus würden verharmlost oder geleugnet. Die AfD betreibe eine Politik, die den Interessen der jüdischen Communitys nach Schutz und Solidarität diametral gegenüberstehe. ja