Die sieben großen westlichen Industrienationen (G7) haben vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Zum Abschluss eines Treffens der G7-Außenminister auf Capri rief Italiens Außenminister Antonio Tajani im Namen der Siebenergruppe am Freitag »alle Seiten auf, eine Eskalation zu vermeiden«. Jetzt gehe es um »Deeskalation«.
Zugleich verurteilte er den massiven iranischen Angriff auf Israel am vergangenen Wochenende. »Wir rufen alle Parteien dazu auf, einen positiven Beitrag zu leisten«, sagte Tajani und ergänzte: »Wir haben den jüngsten Angriff des Iran verurteilt. Die G7 unterstützt die Sicherheit Israels, aber wir rufen alle Parteien dazu auf, Eskalation zu vermeiden.«
Die G7 bestehen aus den USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. Mitte Juni findet in der süditalienischen Region Apulien der alljährliche G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs statt.
Deeskalation der Lage
Die G7-Minister verabschiedeten dazu auch eine gemeinsame Erklärung. Darin heißt es mit Blick auf die Anstrengungen zu einer Deeskalation der Lage, man rufe »alle Parteien in der Region und darüber hinaus auf, ihren positiven Beitrag zu dieser gemeinsamen Anstrengung zu leisten.«
Der Iran wird aufgefordert, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden. Zudem solle Teheran Maßnahmen unterlassen, die den Nahen Osten destabilisierten, »einschließlich der Unterstützung der libanesischen Hisbollah und anderer nichtstaatlicher Akteure«.
Die fortgesetzte Bereitstellung von Waffen und dazugehörigem Material durch den Iran an die Huthis im Jemen verstoße gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats und führe in der Region »zu einer gefährlichen Verschärfung der Spannungen«. Die G7 fordern zudem »alle Länder« auf, die Lieferung von Komponenten oder anderen Gütern für die Drohnen- und Raketenprogramme des Iran zu verhindern.
China wird in diesem Zusammenhang nicht direkt genannt. Zudem sei man »äußerst besorgt über Berichte, wonach der Iran den Transfer ballistischer Raketen und zugehöriger Technologie an Russland erwägt«. dpa