Warschau

Für Denkmal und gegen Reparationsforderungen

Polens ehemaliger Präsident Komorowski Foto: imago

Polens ehemaliger Präsident Komorowski hat sich für ein Denkmal in Berlin für die polnischen Opfer des Nationalsozialismus ausgesprochen.

Dies könne eine kluge Form der Erinnerung sein, sagte er der Deutschen Welle. Nach Ansicht Komorowskis ist es wichtig, an schreckliche und schwere Zeit in den deutsch-polnischen Beziehungen zu erinnern, aber auch zu verdeutlichen, dass beide Länder es geschafft haben, das Schicksal zu wenden.

Die Bundesregierung diskutiert derzeit über ein Denkmal- und Dokumentationszentrum, das an die schlimmen Folgen des Vernichtungskriegs der Nazis und der deutschen Wehrmacht im Osten Europas erinnern soll.

VERGANGENHEITSPOLITIK In dem Interview übte Komorowski Kritik an der Vergangenheitspolitik der aktuellen polnischen Regierung. Er ging auf wiederholte Forderungen an Deutschland ein, Wiedergutmachung für die Kriegszerstörungen des NS-Regimes zu leisten.

Dieses Thema habe der Chef der regierenden PiS-Partei Jaroslaw Kaczynski »in die Debatte eingeworfen«, ohne zu bedenken, dass sie nirgendwo hinführe. Bei einem so schwierigen Verhältnis wie dem zwischen Deutschland und Polen dürfe man sich so etwas nicht erlauben, stellte Komorowski fest.

SORGE »Was aber bleibt, ist die Sorge, was man tun soll, damit die deutsch-polnische Versöhnung tiefer verankert wird und bessere Früchte trägt«, so der liberal-konservative Politiker. »Wenn es darum geht, mit deutschem Geld etwas für die lokale Bevölkerung der Orte zu tun, die während des Zweiten Weltkriegs besonders gelitten haben und wo jegliche zivilisatorische Standards verletzt wurden, dann halte ich das für eine gute Idee.«

Die Bundesregierung hält die Reparationsfrage für rechtlich und politisch abgeschlossen. Bronislaw Komorowski war von 2010 bis 2015 polnischer Präsident. kna/ja

Mainz

Weißer Ring: Jüdisches Leben auf dem Rückzug

Barbara Richstein, die neue Bundesvorsitzende der Organisation, fordert ein klares Eintreten gegen Judenhass

 15.01.2025

Berlin

Weltweiter Antisemitismus alarmiert Bundesbeauftragten Klein

Negative Stereotype über Juden sind einer Befragung zufolge weltweit so verbreitet wie nie

 15.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Berlin

Vereinigung fordert Ausschluss der AfD bei Holocaust-Gedenken

Die demokratische Einladungspraxis, alle im Parlament vertretenen Parteien einzubeziehen, sei für die NS-Opfer und ihre Nachkommen und für viele demokratische Bürger nicht mehr tragbar

 14.01.2025

New York

46 Prozent aller Erwachsenen auf der Welt haben antisemitische Ansichten

Die Anti-Defamation League hat 58.000 Menschen in 103 Ländern befragt

 14.01.2025

NRW

NRW-Leitlinien für zeitgemäßes Bild des Judentums in der Schule

Mit Büchern gegen Antisemitismus: NRW-Bildungsministerin Feller hat zwölf Leitlinien für die Darstellung des Judentums in der Schule vorgestellt. Denn Bildungsmedien seien ein Schlüssel zur Vermittlung von Werten

von Raphael Schlimbach  14.01.2025

Faktencheck

Hitler war kein Kommunist

AfD-Chefin Weidel bezeichnet den nationalsozialistischen Diktator als »Kommunisten«. Diese These wird von wissenschaftlicher Seite abgelehnt

 14.01.2025

Berlin

Wegen Gaza-Krieg: Syrer beschädigt erneut Gebäude im Regierungsviertel

Erst das Innenministerium, dann der Amtssitz des Bundeskanzlers: Zweimal binnen weniger Tage fasst die Polizei in Berlin einen Mann, der wegen des Gaza-Kriegs wütet

 14.01.2025

Studie

Frauen und jüdischer Widerstand bei Schulnamen unterrepräsentiert

Welche Persönlichkeiten prägen die Namen deutscher Schulen? Eine Studie zeigt: Pädagogen spielen eine große Rolle. Frauen und Juden eher weniger

 14.01.2025