Meinung

Freiheit, die Europa meint

Die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außenpolitik, Catherine Ashton, fordert Religionsfreiheit – namentlich in der Islamischen Republik Iran und im palästinensischen Westjordanland. Richtige Worte zur richtigen Zeit, ist es doch um die Freiheit des religiösen Bekentnisses in beiden Gegenden nicht gut bestellt. Im Iran wird etwa die Gemeinschaft der Bahai vom Mullahregime blutig verfolgt und unterdrückt.

Und im Westjordanland haben es palästinensische Christen von Jahr zu Jahr schwerer, da sie von der Hamas und anderen radikalen Islamisten drangsaliert werden und auswandern, sofern sie die Möglichkeit dazu haben. Aber Letzteres hat Ashton gar nicht gemeint.

Siedler Bezieht sich Ashton im Falle Irans folgerichtig auf die Unterdrückung der Bahai, verdient der Anlass ihrer Wortmeldung im Falle der Westbank einen genaueren Blick: Dort haben vermutlich radikale jüdische Siedler am Montag bei Nablus eine Moschee angezündet. Ein brutales Verbrechen, das bestraft werden muss – aber eben die Tat von Extremisten, die nicht in staatlichem Auftrag handeln.

Im Gegenteil, es war wahrscheinlich eine Racheaktion gegen den israelischen Staat, dessen Sicherheitskräfte einen illegalen Siedlungsaußenposten auf palästinensischem Gebiet abgerissen hatten. Dies mit dem Staatsterror des Mullahregimes in einem Atemzug zu nennen, ist schon ein starkes Stück für eine EU-Repräsentantin. Zumal Israel die Religionsfreiheit aller garantiert: Das Weltzentrum der Bahai befindet sich im israelischen Haifa.

Taleb A.

Was über den Attentäter von Magdeburg bekannt ist

Er galt den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Islamkritiker, kämpfte für Frauenrechte und arbeitete als Arzt. Aber es gab auch eine andere Seite

 23.12.2024

Polen

Staatssekretär: »Würden Netanjahu bei Teilnahme an Auschwitz-Gedenkfeier verhaften«

Eine Auschwitz-Überlebende bringt wegen der polnischen Haltung einen Boykott der Gedenkfeier ins Spiel

 23.12.2024

Umfrage

Vertrauen in den Zentralrat der Juden vergleichsweise hoch

Laut einer Forsa-Umfrage ist das Vertrauen in den Zentralrat der Juden in Deutschland in der Gesellschaft höher als das in die Kirchen

 23.12.2024

Extremismus

Terrorexperte Peter Neumann fordert neue Täter-Kategorie

Nach dem Anschlag von Magdeburg: In Deutschland werde über Terroristen in allzu starren Kategorien gedacht

 23.12.2024

Gastkommentar

Antisemitismus: Lücken im Strafrecht schließen!

Im Kampf gegen Judenhass darf es nicht bei rechtlich unverbindlichen Appellen bleiben

von Volker Beck  23.12.2024

Brandenburg

Bürgermeister Arne Raue: Wechsel zur AfD vollzogen

Damit gibt es einen weiteren hauptamtlichen Bürgermeister der Rechtsaußen-Partei in Deutschland

 23.12.2024

Orthodoxe Rabbinerkonferenz

Rabbiner warnen nach Magdeburger Anschlag vor Hass und Spaltung

Die orthodoxen Rabbiner in Deutschland drücken ihre Anteilnahme nach dem tödlichen Angriff auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt aus

 23.12.2024

Gedenken

Ein Stein stößt an

Seitdem es die »Stolpersteine« gibt, sind sie Ziel von Vandalismus. Wie groß ist das Problem? Eine Recherche

von Matthias Meisner  23.12.2024

Magdeburg

Terrorforscher Peter Neumann: Amokfahrer war vermutlich psychisch krank

»Er hatte Wahnvorstellungen und fühlte sich verfolgt«, so der Experte

 23.12.2024