Erinnerung

Frankfurt könnte »Oskar-Schindler-Platz« bekommen

Oskar Schindler, 1963 in Frankfurt/Main Foto: dpa

Die Stadt Frankfurt will den Bezug des Judenretters Oskar Schindler (1908-1974) zur Mainmetropole stärker öffentlich sichtbar machen. Nur wenige wüssten, dass Schindler von 1957 bis zu seinem Tod 1974 in der Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofs lebte, erklärte die Stadt am Dienstag. Seit 2020 werde eine Benennung des Bahnhofsvorplatzes in Frankfurt nach Oskar Schindler diskutiert, um die Erinnerung an ihn sowie seinen Bezug zu Frankfurt im öffentlichen Raum der Stadt zu verankern.

»Bei wenigen Personen klaffen weltweite Anerkennung und deren städtische Würdigung so weit auseinander wie bei Oskar Schindler«, erklärte die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Schindlers Bezug zu Frankfurt sei öffentlich bislang kaum bekannt. Eine Benennung des zentralen Platzes am Hauptbahnhof wäre »ein wichtiges Bekenntnis« der Stadt und würde »die historische Verbindung dauerhaft im öffentlichen Raum sichtbar machen«, so Hartwig.

Der Unternehmer Oskar Schindler ließ im Zweiten Weltkrieg etwa 1.200 Juden in seiner Emaille- und Munitionsfabrik in Krakau für sich arbeiten. Damit bewahrte er sie vor dem Tod. Ihre Namen waren auf einer Liste festgehalten worden, damit sie nicht in NS-Vernichtungslager gebracht wurden. Israel würdigt Schindler mit dem Ehrentitel als »Gerechter unter den Völkern«. Er ist auch die Hauptfigur im Film »Schindlers Liste« des US-amerikanischen Regisseur Steven Spielberg von 1993. kna

Kommentar

Harte Haltung gegen die Hamas

Dass US-Präsident Donald Trump sich mit freigelassenen Geiseln traf, ist mehr, als große Teile der israelischen Regierung tun

von Sabine Brandes  06.03.2025

Berichterstattung

Der mutige Kampf von Sarah Maria Sander

Die Reporterin Sarah Maria Sander wird bedroht. Der Grund: Sie berichtete über den Terror der Hisbollah in Nord-Israel

von Glenn Trahmann  06.03.2025

Ehrung

Margot Friedländer erhält Preis des Westfälischen Friedens

Der westliche Zusammenhalt bröckelt - eine prominent besetzte Konferenz in Münster knüpft an den Westfälischen Frieden an und berät über Kriege, Konflikte und Frieden. Einen Sonderpreis bekommt eine beeindruckende Frau

von Nicola Trenz  06.03.2025

Mannheim

»Bin kein Held. Ich bin ein Muslim«

Bei der tödlichen Fahrt am Rosenmontag spielte ein Taxifahrer eine entscheidende Rolle: Er hinderte den 40-Jährigen an der Weiterfahrt. Nun erzählt er, was ihn dazu bewegt hat

 06.03.2025

Justiz

Ist der Begriff »Prostitutionslobby« antisemitisch?

Ein Urteil des Landgerichts Berlin sorgt für Gesprächsstoff: Befürworter eines Sexkaufverbots verklagten eine Aktivistin, weil diese sie »strukturell antisemitisch« genannt hatte

von Michael Thaidigsmann  06.03.2025

Washington

Trump droht Hamas: »Das ist die letzte Warnung«

»Ich schicke Israel alles, was es braucht, um die Sache zu Ende zu bringen. Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn Ihr nicht tut, was ich sage«, betont der US-Präsident 

 05.03.2025

Krieg

US-Regierung führt direkte Gespräche mit Hamas

Die Sprecherin des Weißen Hauses bestätigt den Kontakt. Laut der Hamas geht es um amerikanische Geiseln und eine mögliche Vereinbarung zur Beendigung des Gaza-Kriegs

von Luzia Geier  05.03.2025

Reaktionen

Augen auf Berlin

Wie man in Israel und der jüdischen Welt den Ausgang der Bundestagswahl bewertet

von Michael Thaidigsmann  05.03.2025

Debatte

Regierung distanziert sich von Gaza-Aussage des Beauftragten Klein

US-Präsident Trump hat mit Blick auf den Gazastreifen von einer Umsiedlung gesprochen. Der Antisemitismusbeauftragte Klein meint, es lohne sich, über die Pläne nachzudenken. Die Bundesregierung sieht das jedoch anders

 05.03.2025