Mit Alina Treiger können wir die fünfte in Deutschland amtierende Rabbinerin begrüßen. Im internationalen Vergleich ist das ziemlich gut: 900 Rabbinerinnen gibt es weltweit. Sie sind für die Gemeinden zweifellos eine Bereicherung. Nicht etwa, weil Frauen die besseren Autoritäten wären – sie sind vor allem ein Ausdruck von Vielfalt. Und ein Beispiel für junge Frauen, sich zu engagieren. Bei spezifisch »weiblichen« Themen dürfte eine Rabbinerin zudem die bessere Ratgeberin sein als so mancher männliche Kollege. Aber es gibt noch andere Gründe, warum Alina Treiger eine gute Lehrerin und ein Vorbild werden kann. Als Zuwanderin, die nicht religiös aufgewachsen ist, sondern ihr Judentum erst erworben hat, kennt sie die Situation vieler Osteuropäer. Dank ihres Alters ist sie nah dran an der Jugend. Und dass sie Standvermögen hat, weiß ich ganz bestimmt. Sie hat bei mir studiert. Also: Herzlich willkommen, Brucha ha-baa, liebe Kollegin!
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