EILMELDUNG! Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu

Meinung

Feuer und geistige Brandstiftung

Israel wurde in den vergangenen Tagen von schweren Bränden heimgesucht. Den Betroffenen, die Hab und Gut verloren haben, gilt unsere Solidarität. Genauso danken wir auch denen, die ihr Leben riskiert haben, um den Menschen in ihrer Not beizustehen. Viele Staaten entsandten umgehend Löscheinheiten, um Israel zu unterstützen: neben den Vereinigten Staaten auch europäische Länder wie Griechenland und Spanien, aber auch die Nachbarstaaten Jordanien und Ägypten sowie die Palästinensische Autonomiebehörde.

häme Der Umstand, dass es sich mutmaßlich in einigen Fällen um vorsätzliche Brandstiftung handelt, bereitet uns große Sorge. Solche Taten wären durch nichts zu rechtfertigen. Doch es gilt nicht nur, gegen die tatsächlichen Brandstifter vorzugehen. Auch geistige Brandstiftung muss konsequent verfolgt werden. Was wir in dieser Zeit vor allem im Internet gesehen haben, war Schadenfreude über die Brände und Häme über die Betroffenen.

Während Häuser brannten und Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten, verbreitete sich auf Twitter und Facebook unter den Hashtags »Israelisburning« und »Israelonfire« unverhohlener Hass. Diese Hassreden sind nicht hinnehmbar und erfordern unser aller Widerspruch. Islamistischer Antisemitismus in und aus arabischen Ländern ist genauso zu verurteilen wie Antisemitismus in Deutschland. Wer diesen Umstand nicht anerkennt, hat nicht begriffen, in welcher Lage sich der jüdische Staat befindet.

hoffnung Was Hoffnung macht, ist, dass auch die Palästinensische Autonomiebehörde Feuerwehrfahrzeuge und Einsatzkräfte zum Löschen der Brände entsandt hatte. Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ging nun einen Schritt auf die palästinensische Seite zu. Am Freitag bedankte er sich bei Palästinenserpräsident Mahmud Abbas für die Unterstützung.

So führt uns diese schreckliche Situation eine einfache Wahrheit vor Augen: Israel und die palästinensischen Gebiete sind so nah beieinander, dass sie früher oder später zusammenarbeiten müssen. Denn die Feuer betrafen Menschen in der gesamten Region, unabhängig von ihrem jeweiligen Glauben oder ihrer Staatsangehörigkeit. Man wünscht sich, dieser Umstand würde von allen in Ramallah, Gaza und Jerusalem geteilt.

Der Autor ist Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen.

Internationaler Strafgerichtshof

Präsident des Zentralrats der Juden nennt Haftbefehl gegen Netanjahu »Absurdität«

Josef Schuster fordert die Bundesregierung dazu auf, sich gegen diese Entscheidung zu stellen

 21.11.2024

Internationaler Strafgerichtshof

Israels Präsident verurteilt Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

Heute sei ein »düsterer Tag für die Gerechtigkeit«, betont Isaac Herzog

 21.11.2024 Aktualisiert

Den Haag

Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant erlassen

Der Internationale Strafgerichtshof hat am Donnerstag einem Antrag des Chefanklägers Karim Khan stattgegeben

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024

Berlin

Touristengruppe an Bushaltestelle antisemitisch beleidigt

Der Staatsschutz ermittelt

 21.11.2024

Debatte

Darf man Israel kritisieren?

Eine Klarstellung

von Rafael Seligmann  21.11.2024

Medienberichte

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck im Alter von 96 Jahren gestorben

In der rechtsextremen Szene wird sie bewundert

 21.11.2024 Aktualisiert

Washington D.C.

US-Senat gegen Blockade einiger Waffenlieferungen an Israel

Eine Gruppe von Demokraten scheitert mit ihrem Vorstoß

 21.11.2024

Fachtagung

»Kulturelle Intifada«

Seit dem 7. Oktober ist es für jüdische Künstler sehr schwierig geworden. Damit beschäftigte sich jetzt eine Tagung

von Leticia Witte  20.11.2024

Russlands Krieg in der Ukraine

1000 Tage Krieg

Die Ukraine hat gerade ein bitteres Jubiläum begangen - 1000 Tage Krieg. Wie leben die Menschen dort, begleitet von so viel Tod und Zerstörung? Streiflichter von einem einzelnen Tag geben einen kleinen Einblick

von Illia Novikov  20.11.2024