Vor 75 Jahren begannen am 20. November die Nürnberger Prozesse. Im »Hauptkriegsverbrecherprozess« standen 24 ranghohe Vertreter des NS-Staats im Saal 600 des Nürnberger Justizpalastes vor Gericht.
Zum Jahrestag findet im historischen Saal 600 am Freitag, 20. November (19 Uhr) ein Gedenkakt statt. Ehrengast werde Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sein. Wegen der Corona-Hygieneregeln kann die Veranstaltung nicht öffentlich stattfinden. Sie werde durch den Fernsehsender Phoenix übertragen.
festschrift Zum Jahrestag gibt das Museum Memorium Nürnberger Prozesse eine Festschrift heraus. Darin schreiben Autorinnen und Autoren aus den vier alliierten Staaten und Deutschland mit verschiedenen Interessenschwerpunkten und aus unterschiedlichen fachlichen Richtung über das historische Ereignis.
Im Fokus der reich bebilderten Betrachtungen steht der Nürnberger »Hauptkriegsverbrecherprozess« als bedeutende Leistung des Multilateralismus und das Potenzial der historischen Stätte als weltweit bedeutender Erinnerungs- und Lernort. Das Museum Memorium Nürnberger Prozesse selbst besteht 2020 seit zehn Jahren.
Bei den Nürnberger Prozessen standen erstmals in der Weltgeschichte führende Repräsentanten eines Staats für ihre Verbrechen vor einem internationalen Gericht. Das Militärgericht setzte sich aus Vertretern der vier alliierten Mächte zusammen. Der Prozess dauerte ein knappes Jahr bis zum 1. Oktober 1946 und endete mit zwölf Todesurteilen, drei lebenslangen sowie vier langjährigen Freiheitsstrafen und drei Freisprüchen. epd