Das hessische Kabinett hat den ehemaligen Frankfurter Kulturdezernenten Felix Semmelroth zum ersten Antisemitismusbeauftragten des Landes berufen. Wie Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, soll der 68-Jährige die Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung des Antisemitismus verstärken und dazu Strategien und Handlungsempfehlungen entwickeln.
Konzepte Als unabhängiges Bindeglied zwischen den jüdischen Gemeinden in Hessen und der Landesregierung werde er zudem Konzepte entwerfen, um dem Judenhass und Vorurteilen entgegenzuwirken. Bouffier betonte, die Ernennung Semmelroths sei in enger Abstimmung mit dem Jüdischen Landesverband Hessen und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt erfolgt.
»Mit Professor Felix Semmelroth haben wir eine allseits respektierte und erfahrene Persönlichkeit gewonnen, die für die Aufgabe hervorragend geeignet ist«, sagte Bouffier. »Für Hass und Judenfeindlichkeit darf in Hessen und in Deutschland kein Platz sein, egal ob von rechts, von links oder von Zuwanderern.«
Semmelroth ist CDU-Mitglied und war von 1999 bis 2006 Büroleiter der damaligen Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und dann bis 2016 zehn Jahre lang Kulturdezernent der größten hessischen Stadt.
vorreiter In den vergangenen Monaten hatten unter anderem die Bundesregierung mit Felix Klein und Länder wie Rheinland-Pfalz mit Dieter Burgard oder Baden-Württemberg mit Michael Blume Antisemitismusbeauftragte ernannt.
Andere Bundesländer wie Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Schleswig-Holstein oder Bremen haben keinen Antisemitismusbeauftragten und hegen auch keine Pläne, einen solchen zu berufen, heißt es aus den jeweiligen Staatskanzleien und Senaten. epd/ja