Gesellschaft

Felix Klein warnt: Judenhass zunehmend normalisiert

Antisemitische Gewalt im Nahen Osten habe auch massive Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Deutschland

 05.10.2024 20:02 Uhr

Felix Klein Foto: Gregor Zielke

Antisemitische Gewalt im Nahen Osten habe auch massive Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Deutschland

 05.10.2024 20:02 Uhr

Eine besorgniserregende Zunahme von Judenhass beobachtet der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, zum Jahrestag des Überfalls der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober.

»Diese in ihrer Brutalität und Ausmaß seit Ende der Schoah nicht dagewesene massive Explosion antisemitischer Gewalt im Nahen Osten hat auch massive Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Deutschland«, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Samstag.

Israelhass bei öffentlichen Kundgebungen

Nicht nur sei die Zahl antisemitischer Straftaten seither immens gestiegen, fügte er hinzu: »Mit Sorge sehe ich besonders die Vielzahl der öffentlichen Kundgebungen, bei denen Israelhass und antisemitische Haltungen zum Ausdruck kommen.«

Judenfeindlichkeit vereine dabei die Anhänger unterschiedlicher extremistischer Bestrebungen, insbesondere im Rahmen von Demonstrationen und Protestgeschehen: »In der öffentlichen Meinung wird dadurch der Hass auf Juden zunehmend ›normalisiert‹«, warnte der Antisemitismusbeauftragte.

Im Alltag Judenhass widersprechen

Zum Jahrestag am 7. Oktober seien die Sicherheitskräfte daher besonders wachsam, ergänzte Klein: »Das ist wichtig und richtig, aber zugleich ist auch klar: Polizei und Staat allein können es nicht richten.«

Hier sei auch die Gesellschaft gefragt, sich Antisemitismus entschlossen entgegenzustellen: »Wir müssen erreichen, dass Bürgerinnen und Bürger genügend sensibilisiert sind, etwa alltägliche Situationen in der Öffentlichkeit, beleidigende Bemerkungen, verächtliche Fotos oder Posts in sozialen Medien gegen Jüdinnen und Juden nicht hinzunehmen, sondern dagegen aktiv zu werden.« kna

Debatte

Darf man Israel kritisieren?

Eine Klarstellung von Rafael Seligmann

von Rafael Seligmann  21.11.2024

Medienberichte

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck im Alter von 96 Jahren gestorben

In der rechtsextremen Szene wird sie bewundert

 21.11.2024

Washington D.C.

US-Senat gegen Blockade einiger Waffenlieferungen an Israel

Eine Gruppe von Demokraten scheitert mit ihrem Vorstoß

 21.11.2024

Fachtagung

»Kulturelle Intifada«

Seit dem 7. Oktober ist es für jüdische Künstler sehr schwierig geworden. Damit beschäftigte sich jetzt eine Tagung

von Leticia Witte  20.11.2024

Russlands Krieg in der Ukraine

1000 Tage Krieg

Die Ukraine hat gerade ein bitteres Jubiläum begangen - 1000 Tage Krieg. Wie leben die Menschen dort, begleitet von so viel Tod und Zerstörung? Streiflichter von einem einzelnen Tag geben einen kleinen Einblick

von Illia Novikov  20.11.2024

Berlin

Prozess gegen Teilnehmer israelfeindlicher Uni-Besetzung eingestellt

Die Aktion an der Humboldt Universität bleibt auch wegen der dort verbreiteten Pro-Terror-Propaganda in Erinnerung

 20.11.2024

Meinung

Jung, jüdisch, widerständig

Seit dem 7. Oktober 2023 müssen sich junge Jüdinnen und Juden gegen eine Welle des Antisemitismus verteidigen

von Joshua Schultheis  20.11.2024

USA

Trump nominiert Juden für das Handelsministerium

Howard Lutnick ist Chef des New Yorker Finanzunternehmens Cantor Fitzgerald

von Andrej Sokolow  20.11.2024

Wien

IAEA: Iran will Uran-Produktion beschränken

Dabei hat das Mullah-Regime seinen Uran-Vorrat zuvor massiv aufgestockt

 20.11.2024