Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, sieht zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit mit der neuen Antirassismusbeauftragten.
Mit Reem Alabali-Radovan (SPD) stimme er darin überein, gemeinsam die Umsetzung der vom Kabinettausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus beschlossenen Maßnahmen voranzutreiben, sagte Klein am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das gilt ebenso für die Umsetzung des angekündigten Aktionsplans gegen Rechtsextremismus, bei dem die neue Beauftragte eng eingebunden sein werde.
»Ich freue mich darüber, dass Frau Staatsministerin Alabali-Radovan auch in gutem Kontakt mit jüdischen Gemeinden und dem Zentralrat der Juden steht«, betonte Klein. Dialogprojekte wie »Schalom Aleikum. Jüdisch-muslimischer Dialog« vom Zentralrat der Juden in Deutschland zeigten, dass es viele Anknüpfungspunkte gebe.
Alabali-Radovan (31) ist erste Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus. Sie wird die Aufgabe in Personalunion mit ihrem Amt als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ausüben, wie ihre Pressestelle mitteilte. Das Bundeskabinett berief sie am Mittwoch dazu. Sie ist seit Dezember Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. Im Jahr 2021 zog sie mit einem Direktmandat in den Bundestag ein.
Alabali-Radovan kündigte an, dass sie ein bundesweites Beratungszentrum für Betroffene von Rassismus einrichten wolle. Sie bräuchten mehr Schutz, Unterstützung und Respekt und müssten im Fokus der Anstrengungen stehen. Dass Rassismus töte, zeigten die Anschläge in Halle und Hanau oder der Terror des NSU. Zugleich wolle sie einen Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus vorlegen. kna