Streit über Terror

Fatah-Jugend und Jusos beenden Kooperation

Angehörige der Fatah-Jugend halten Palästina-Flaggen und solche von Terrororganisationen Foto: picture-alliance/ dpa

Die Jugendorganisation der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und die deutschen Jusos sind keine Partner mehr. Aufgekündigt wurde sie zuletzt von der Jugendorganisation der SPD. Der Grund: Die Fatah habe sich nicht ausreichend von den jüngsten, großangelegten Terroranschlägen der Hamas distanziert.

Die »Welt«, die auch zuerst berichtete, zitierte aus einem Begründungsschreiben der Jusos an die bisherige Schwesterorganisation. »Die Verurteilung von Gewalt und Terror war und wird immer die Grundlage unserer politischen Arbeit sein, die wir von allen unseren Partnern einfordern«, hieß es darin. »Wir sind nicht in der Lage, Eure Position zu vermitteln, wenn Terror als legitime Form des Widerstands dargestellt wird.«

Vor dem Schritt der Jusos hatte die Fatah-Jugend die »unerbittlichen Bombardierungen und Zwangsräumungen durch die israelische Besatzung« in einer Erklärung kritisiert, während die Ermordung von 1400 Israelis durch die Hamas und die Geiselnahmen der Terrororganisation mit keinem Wort erwähnt wurden.

»Antipalästinensischer Hass«

Schon zuvor, nämlich am Montag, hatte die Fatah-Jugend die Partnerschaft mit den Jusos ihrerseits aufgekündigt. Den jungen SPD-Mitgliedern wurde darin ein »tiefer antipalästinensischer Hass« vorgeworfen. Ihre Position in Bezug auf Palästina unterscheide sich »nicht viel von der rechtsextremer Faschisten«.

Die Jusos und die Fatah-Jugend kooperieren seit 1996 über einen Internationalen Verbund von Jungsozialisten. Im November 2020 bezeichneten die Jungsozialisten die Fatah sogar als »Schwesterorganisation«. Wie die Fatah verbreitet ihre Jugendorganisation nicht erst seit heute Verschwörungsmythen über Israel und Antisemitismus. ja

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025

Berlin

Drei Jahre Haft für Mustafa A.

Der Prozess gegen den Angreifer von Lahav Shapira ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Tiergarten ging von einem antisemitischen Motiv aus und sprach den Täter der gefährlichen Körperverletzung schuldig

 17.04.2025

Berlin

100 Strafverfahren nach Besetzung der Humboldt-Universität

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Volksverhetzung. Während der Besetzung sollen Aktivisten mutmaßlich Urin aus einem Fenster geschüttet haben

 17.04.2025

Analyse

Kleinster gemeinsamer Nenner

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht kaum Konkretes über Israel und den Kampf gegen Antisemitismus

von Michael Thaidigsmann  17.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Sebnitz

»Keine Hakennasen«: Jobanzeige eines Dachdeckers sorgt für Empörung

Die Stadtverwaltung der sächsischen Kreisstadt hat gegen den Urheber einer Anzeige im Amtsblatt Strafantrag gestellt

 17.04.2025 Aktualisiert

80 Jahre Kapitulation

Gedenkstunde im Bundestag ohne Vertreter aus Russland und Belarus

Man wolle die Instrumentalisierung von Gedenkveranstaltungen zu propagandistischen Zwecken verhindern, heißt es aus dem Auswärtigen Amt

 17.04.2025