Es könnte bald soweit sein. Im Fall des Musikers Gil Ofarim, der dem Leipziger Hotel Westin Antisemitismus vorwirft, wird in Kürze das abschließende Sachverständigen-Gutachten erwartet. Anschließend sollen noch einmal die Verfahrensbeteiligten angehört werden.
Die Staatsanwaltschaft werde dann entscheiden, ob es zu einer Verfahrenseinstellung oder einer Anklageerhebung kommt, heißt es nun in Medienberichten.
Eine wichtige Frage im Verfahren sei, ob Gil Ofarim seine Davidstern-Halskette an dem Tag des Vorfalls für den Hotelmitarbeiter sichtbar getragen hat oder nicht.
LEDERJACKE Laut »Bild«-Zeitung hat die Polizei Ofarims Lederjacke als Beweismittel sichergestellt, um zu überprüfen, ob der Davidstern möglicherweise verrutscht sein könnte, sodass er nicht mehr sichtbar war.
Im vergangenen Dezember hatte die Staatsanwaltschaft Medienberichten zufolge die Geschehnisse vor Ort nachstellen lassen. Dem vorausgegangen war eine Auswertung der originalen Videoaufzeichnungen durch einen Digitalforensiker. Die Nachstellung der Ereignisse sollte die Aufnahmen ergänzen.
Der Musiker und Sohn der israelischen Musiklegende Abi Ofarim (1937-2018) war nach eigener Aussage Anfang Oktober 2021 in dem Hotel antisemitisch beleidigt worden, weil er sichtbar einen Davidstern trug. In einem millionenfach aufgerufenen Instagram-Video hatte der 39-Jährige danach Antisemitismus-Vorwürfe gegen das Hotel erhoben. ja/epd