NRW

Experten: Schulen sollten früher über Judenhass aufklären

Antisemitismusbeauftragte in NRW: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Foto: imago/Metodi Popow

Im Schulunterricht sollten Themen wie Antisemitismus und Rassismus nach Ansicht von Experten möglichst früh und systematischer als bisher behandelt werden. Bereits Zehn- bis Zwölfjährige würden etwa durch Rap-Musik mit judenfeindlichen Haltungen konfrontiert, sagte die Antisemitismus-Beauftragte der nordrhein-westfälischen Landesregierung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), am Donnerstag in Düsseldorf. Das Schimpfwort »Du Jude« sei auf Schulhöfen keine Ausnahme, beklagte sie bei einer Anhörung im NRW-Landtag.

VERUNSICHERUNG Alte Vorurteile und Verschwörungstheorien breiten sich nach Ansicht von Leutheusser-Schnarrenberger leichter aus, wenn es Verunsicherung und Existenzängste gebe wie aktuell in der Zeit der Corona-Pandemie. Mythen wie die von Juden als Weltverschwörer, die Menschen »unterjochen wollten«, würden dann eher unreflektiert übernommen. In den Lehrplänen an den Schulen müsste in einer bestimmten Jahrgangsstufe ein Unterrichtselement zum Thema Antisemitismus fest verankert werden, verlangte die Regierungsbeauftragte.

Bildung muss auch vermitteln, was die Verbreitung von Verschwörungsmythen anrichtet, sagt der Gewaltforscher Andreas Zick.

Auch der Bielefelder Gewaltforscher Andreas Zick bezeichnete Bildung als einen der zentralen Faktoren im Kampf gegen Rassismus und Rechtextremismus. Verschwörungstheorien, Antisemitismus und Antifeminismus gingen oft mit Gewaltbereitschaft einher.

COURAGE Bildung müsse auch vermitteln, was die Verbreitung von Verschwörungsmythen anrichte: »Das macht andere krank«, betonte der Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Außerdem gehe es um die Vermittlung von Zivilcourage.

Zu der Anhörung mehrerer Landtagsausschüsse waren am Donnerstag rund 20 Experten unter anderem aus Hochschulen, Beratungsstellen, Stiftungen, Gewerkschaften und der Kinder- und Jugendarbeit eingeladen. Dem NRW-Landtag liegen mehrere Anträge von SPD und Grünen für ein Gesamtkonzept gegen Rassismus und Rechtsextremismus vor. epd

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Bremen

»Die israelische Demokratie ist eine sehr viel vitalere als die deutsche«

Im Interview mit dem »Weser Kurier« spricht Michel Friedman über die Aufarbeitung der deutschen Geschichte, die AfD sowie die israelische Gesellschaft

 13.03.2025

Berlin

Joschka Fischer nennt mögliche Verhaftung Netanjahus »absurd«

Der frühere Außenminister stimmt CDU-Chef Friedrich Merz zu: Der israelische Ministerpräsident müsse Deutschland unbehelligt besuchen können

von Imanuel Marcus  13.03.2025

USA

Das Ende des Westens?

Donald Trump ist offenbar bereit, die Ukraine fallen zu lassen. Europa bleibt nun keine andere Wahl, als sich neu zu erfinden. Das birgt auch große Chancen

von Rabbiner Pinchas Goldschmidt  13.03.2025

Nahost

Arabische Länder legen den USA Gaza-Plan vor

Die Äußerungen von US-Präsident Trump für mögliche Pläne zum Gazastreifen sorgten für Aufregung. Arabische Länder machen jetzt einen Gegenvorschlag

 13.03.2025

Washington D.C.

Trump: Niemand will Palästinenser aus Gaza vertreiben

Der US-Präsident hat gesagt, die USA könnten den Gazastreifen besitzen und wiederaufbauen. Nun versicherte er, dass ihn aber niemand zwangsweise verlassen müsse

 13.03.2025

Sachsen-Anhalt

Polizei verhindert möglichen Anschlag auf Synagoge Halle

Der Tatverdächtige soll bereits eine Waffe besorgt und im Internet mit seinem Plan geprahlt haben

 12.03.2025

Hessen

Bildungsstätte Anne Frank wehrt sich gegen AfD-Kritik

AfD fordert nun die Aberkennung der Gemeinnützigkeit

 12.03.2025