Atomabkommen mit Iran

EU-Vertreter vorsichtig optimistisch

Seit mehr als einem Jahr wird im Wiener Palais Coburg mit dem Iran verhandelt - jetzt wurden die im Frühjahr unterbrochenen Gespräche fortgesetzt Foto: imago images/Viennareport

Ein Verhandler der Europäischen Union hat sich vorsichtig optimistisch hinsichtlich der Wiederherstellung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran aus dem Jahr 2015 (JCPoA) geäußert. Nach einer weiteren Verhandlungsrunde in Wien zitierten mehrere Medien den namentlich nicht genannten EU-Vertreter mit den Worten: »Ich denke, dass es eine echte Chance auf eine Einigung gibt, aber es wird nicht leicht.«

SANKTIONEN Zur Rettung des JCPoA, mit dem der Bau iranischer Atombomben verhindert werden soll, müssten sich die Vertreter Teherans und Washingtons noch auf Modalitäten zur Aufhebung gewisser Sanktionen gegen den Iran einigen, sagte der EU-Repräsentant.

Weitere offene Punkte beträfen Einschränkungen der Anreicherung von Uran, das im Iran derzeit zu einem fast waffenfähigen Reinheitsgrad von 60 Prozent angereichert wird, sowie die Rückkehr zu einer umfassenden Überwachung durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA).

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Iran und Washington seien indes bereits übereingekommen, die strittige US-Einstufung der iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation erst zu einem späteren Zeitpunkt zu klären. Der vorliegende Lösungsentwurf, über den in Wien auch deutsche Diplomaten verhandeln, enthalte auch Garantien für den Fall eines neuerlichen Ausstiegs der Vereinigten Staaten aus dem Pakt, so der EU-Vertreter.

Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte das Abkommen im Mai 2018 aufgekündigt und scharfe Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verhängt. Teheran ignorierte daraufhin die vereinbarten Beschränkungen seines Atomprogramms. Der Internationalen Atomenergiebehörde zufolge könnte der Iran schon in wenigen Monaten genug spaltbares Material zur Verfügung haben, um einen Atombombe zu bauen.

BOMBE Vor einigen Tagen erklärte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Mohammad Eslami, sein Land sei bereits jetzt in der Lage, eine Atomwaffe zu bauen, habe dies aber nicht vor. Der Iran hat wiederholt behauptet, sein Atomprogramm diene ausschließlich friedlichen Zwecken, doch die westlichen Mächte und die globale Atomaufsichtsbehörde sind davon nicht überzeugt.

Eine Untersuchung der IAEO, die klären soll, ob Teheran schon vor Jahren versucht hat, die Kontrolleure der UN-Behörde über das wahre Ausmaß seines Atomprogramms zu täuschen, konnte bislang nicht zum Abschluss gebracht werden, weil der Iran nicht kooperieren will. dpa/ja

Berlin

Weltweiter Antisemitismus alarmiert Bundesbeauftragten Klein

Negative Stereotype über Juden sind einer Befragung zufolge weltweit so verbreitet wie nie

 15.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Berlin

Vereinigung fordert Ausschluss der AfD bei Holocaust-Gedenken

Die demokratische Einladungspraxis, alle im Parlament vertretenen Parteien einzubeziehen, sei für die NS-Opfer und ihre Nachkommen und für viele demokratische Bürger nicht mehr tragbar

 14.01.2025

New York

46 Prozent aller Erwachsenen auf der Welt haben antisemitische Ansichten

Die Anti-Defamation League hat 58.000 Menschen in 103 Ländern befragt

 14.01.2025

NRW

NRW-Leitlinien für zeitgemäßes Bild des Judentums in der Schule

Mit Büchern gegen Antisemitismus: NRW-Bildungsministerin Feller hat zwölf Leitlinien für die Darstellung des Judentums in der Schule vorgestellt. Denn Bildungsmedien seien ein Schlüssel zur Vermittlung von Werten

von Raphael Schlimbach  14.01.2025

Faktencheck

Hitler war kein Kommunist

AfD-Chefin Weidel bezeichnet den nationalsozialistischen Diktator als »Kommunisten«. Diese These wird von wissenschaftlicher Seite abgelehnt

 14.01.2025

Berlin

Wegen Gaza-Krieg: Syrer beschädigt erneut Gebäude im Regierungsviertel

Erst das Innenministerium, dann der Amtssitz des Bundeskanzlers: Zweimal binnen weniger Tage fasst die Polizei in Berlin einen Mann, der wegen des Gaza-Kriegs wütet

 14.01.2025

Studie

Frauen und jüdischer Widerstand bei Schulnamen unterrepräsentiert

Welche Persönlichkeiten prägen die Namen deutscher Schulen? Eine Studie zeigt: Pädagogen spielen eine große Rolle. Frauen und Juden eher weniger

 14.01.2025

Debatte

»Zur freien Rede gehört auch, die Argumente zu hören, die man für falsch hält«

In einem Meinungsstück in der »Welt« machte Elon Musk Wahlwerbung für die AfD. Jetzt meldet sich der Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zu Wort

von Anna Ringle  13.01.2025