Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat zu Solidarität gegen Antisemitismus und Hass aufgerufen. Er beklagte am Freitag in einem Grußwort zum FDP-Bundesparteitag massive Hetze gegen Juden in Deutschland.
»Die Ablehnung, der Protest richten sich nicht gegen die palästinensische Terrorgruppe Hamas und deren Raketen, sondern gegen uns, gegen Juden«, sagte er in seiner Videobotschaft. »Wir sehen brennende israelische Flaggen vor Synagogen. Wir hören Parolen voller Judenhass auf den Straßen.«
Schuster sagte: »Es reicht!« Er rief dazu auf, nicht wegzuschauen. »Wir erwarten, dass die Bürger sich gegen diesen Antisemitismus stellen! Und zwar lautstark und öffentlich«, so Schuster. »Während wir uns Sorgen um Verwandte und Freunde in Israel machen, sind wir zugleich hier in Deutschland massiver antisemitischer Hetze ausgesetzt.«
»Wir erwarten auch Solidarität in den sozialen Medien«, so Schuster weiter. »Sie können sich gar nicht vorstellen, mit welcher Menge an übelsten Kommentaren wir es gerade auf Facebook, Twitter und Instagram zu tun haben.« Schuster fragte: »Wo sind die Menschen, die solidarisch sind? Wo sind die Menschen, die für Respekt werben?«
Es sei nun an der Zeit, so Schuster, für Solidarität mit Israel und für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland aufzustehen. »Aufzustehen gegen Judenhass bei Corona-Leugner-Demos. Aufzustehen gegen Judenhass bei Anti-Israel-Demos. Und aufzustehen gegen all die Spalter, die Extremisten, die Radikalen, die an den Fundamenten unserer Demokratie sägen.« Er bat die FDP, diesen Appell mit in den Parteitag und in den Wahlkampf zu nehmen. ja/dpa