Einspruch

Es geht um Israels Sicherheit

Rafael Seligmann Foto: Rolf Walter

Israels Sicherheit ist deutsches Staatsinteresse, verkündete Kanzlerin Merkel 2008 vor der Knesset. Von US-Präsidenten hörte man Entsprechendes. Frau Merkel bezog sich auf die Drohungen und Taten Irans. Teherans religiöse und politische Führung verkündete in unverschämter Nazi-Manier ihr Ziel, den jüdischen Staat von der Landkarte zu löschen.

Diese böse Absicht wollten die Freunde Israels abwenden. Nach langen Avancen des Westens erklärte sich Teheran schließlich 2015 zu einem Atomdeal bereit. Im JCPOA zwischen Iran und den fünf ständigen UN-Sicherheitsratsmitgliedern plus Deutschland verpflichtete sich Teheran für die Dauer eines Jahrzehnts, das zum Bau von atomaren Sprengköpfen notwendige Uran nur zu einem niedrigen Grad anzureichern.

sanktionen Im Gegenzug sollten die internationalen Sanktionen gegen Iran aufgehoben werden. Gleichzeitig würden eingefrorene Gelder Irans in Milliardenhöhe freigegeben werden.

Die USA und die Europäer ließen sich auf das Abkommen mit Iran trotz der Warnungen Israels und der moderaten arabischen Staaten ein.

Teheran brauchte die gewaltigen Summen für den Ausbau seines Raketenprogramms. Gleichzeitig benötigte man den Dollarstrom, um Terrororganisationen wie die Hisbollah, Hamas, aber auch die Huthi-Milizen mit Waffen und Geld zu unterstützen. Denn an seinem Ziel, Israel zu vernichten und die gemäßigten Regime in Nahost zu stürzen, hielt Irans Führung unverrückbar fest.

beschwichtigungspolitik Die USA und die Europäer ließen sich auf das Abkommen mit Iran trotz der Warnungen Israels und der moderaten arabischen Staaten ein. Jerusalem wurde nicht einmal in die Verhandlungen eingebunden. Motto des Westens: Frieden um jeden Preis. Das ist Beschwichtigungspolitik.

Präsident Trump hat das Abkommen gekündigt. Nun bitten Berlin, Paris, London die USA, zum Abkommen zurückzukehren. Appeasement 2.0. Ein Deal mit Iran wäre zu begrüßen. Doch nur, wenn sich Teheran zum Ende seiner Aggressionen gegen Israel und andere verpflichtet. Und wenn Jerusalem eingebunden wird. Denn es geht um Israels Sicherheit, nicht um die der Europäer.

Der Autor ist Politikwissenschaftler und Schriftsteller.

Jüdische Journalisten

»Hochschulen dürfen kein rechtsfreier Raum werden«

Der Verband reagiert auf die Äußerungen von Bettina Völter, der Präsidentin der Alice-Salomon-Hochschule

 12.01.2025

Oded Horowitz

Düsseldorfs braunes Erbe

Beim Gedenken muss die Stadt konsequent sein

von Oded Horowitz  12.01.2025

Thüringen

KZ-Gedenkstätten prüfen Rückzug von der Plattform X 

Das von Elon Musk übernommene soziale Medium gefährde des Zusammenhalt demokratischer Gesellschaften

 11.01.2025

Riesa

Massive Proteste gegen AfD-Bundesparteitag 

Mehrere tausend Menschen sind seit dem frühen Samstagmorgen in der sächsischen Stadt gegen den AfD-Bundesparteitag auf die Straße gegangen

 11.01.2025

Nachruf

Keine halben Sachen

Die langjährige Israel-Korrespondentin der WELT, Christine Kensche, ist gestorben. Ein persönlicher Nachruf auf eine talentierte Reporterin und einen besonderen Menschen

von Silke Mülherr  10.01.2025

Meinung

Tiefpunkt für die Pressefreiheit

An der besetzten Alice Salomon Hochschule versuchte die Rektorin zusammen mit israelfeindlichen Aktivisten, die journalistische Berichterstattung zu verhindern

von Jörg Reichel  10.01.2025

Alice Salomon Hochschule

Nach Besetzung: Hochschulleitung soll Journalisten behindert haben

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union erhebt schwere Vorwürfe gegen die Leitung

 10.01.2025 Aktualisiert

Nachruf

Eine unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung

WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard nimmt Abschied von Israel-Korrespondentin Christine Kensche

von Jan Philipp Burgard  10.01.2025

Interview im "Playboy"

Marcel Reif: Antiisraelische Hetze bei Demos ist Judenhass

»Ich hätte mir gewünscht, dass der Rechtsstaat viel schneller und viel härter eingreift«, sagt der Sportkommentator

 10.01.2025