Zum Holocaust-Gedenktag hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu aufgerufen, die Erinnerung an die Opfer nicht verblassen zu lassen. Dies schulde man den Ermordeten und Überlebenden, sagte Scholz am Donnerstag in einer Videobotschaft. Es brauche lebendige Erinnerung an die Vergangenheit, um Menschlichkeit und Mitgefühl zu bewahren.
»Wir dürfen nie aufhören, einander als das zu sehen, was wir sind: Als Freunde, Kolleginnen und Nachbarn - als Mitmenschen, deren Schicksale auf diesem Planeten eng miteinander verbunden sind«, so Scholz.
Nummern Das Nazi-Regime habe Menschen auf Nummern reduzieren wollen, sagte der Kanzler in der Videobotschaft, die im Rahmen einer Unesco-Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag ausgestrahlt wurde. »Die Millionen anderen Menschen, die verfolgt, gefoltert und umgebracht wurden, waren keine Nummern. Sie waren Menschen mit Hoffnungen und Träumen, genau wie wir. Sie waren Menschen mit demselben Recht auf Würde und Respekt. Und mit demselben Recht auf ein Leben in Frieden und Freiheit.«
Hetze Olaf Scholz sprach mit »großer Sorge« von zunehmendem Antisemitismus, Hassrede, Hetze gegen Israel und Gewalt gegen Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland und weltweit. So werde die Erinnerung an den Holocaust bei manchen Protesten gegen die Corona-Maßnahmen bewusst verfälscht.
»Antisemitismus hat in unseren Ländern keinen Platz«, sagte Scholz. »Freie und offene Gesellschaften dürfen ihren Feinden nicht das Heft des Handelns überlassen«. Er rief dazu auf, Antisemitismus, Diskriminierung, Rassismus und Extremismus »überall und in all ihren Formen« zu bekämpfen. kna