Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit einem Adolf-Hitler-Vergleich vor der UN-Vollversammlung scharf attackiert. »So wie Hitler vor 70 Jahren durch die Allianz der Menschheit gestoppt wurde, so müssen auch Netanjahu und seine Mörderbande durch die Allianz der Menschheit gestoppt werden«, sagte Erdogan in New York.
Dem UN-Sicherheitsrat attestierte der türkische Staatschef Tatenlosigkeit mit Blick auf Gaza, er wiederholte auch den Vorwurf des »Völkermordes« an Israel. »Hey Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, worauf wartet ihr noch, um dem Völkermord in Gaza Einhalt zu gebieten, um dieser Grausamkeit, dieser Barbarei ein Ende zu setzen?«
Unter Israelhassern ist der »Völkermord«-Vorwurf in Verbindung mit anderen Verschwörungstheorien über den einzigen jüdischen Staat populär. Tatsächlich kämpft Israel in Gaza gegen den palästinensischen Terror, um seine Bevölkerung vor bereits angekündigten, weiteren Massakern zu schützen, nicht aber gegen Zivilisten. Die Streitkräfte (IDF) warnen die Menschen im Gazastreifen sogar jeweils vor Angriffen, geben ihnen die Gelegenheit zur Flucht und richten Schutzzonen ein.
Erdogan rief vor der UNO dazu auf, »Palästina als unabhängigen Staat« anzuerkennen. Palästinenser würden ihr »legitimes Recht auf Widerstand« gebrauchen, so der türkische Staatschef. Erdogan hatte die unter anderem von der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas in der Vergangenheit etwa als »Befreiungsorganisation« bezeichnet. Ankara unterhält enge Verbindungen zur Hamas.
Nicht zum ersten Mal verbreitet Erdogan Israelhass. Schon kurz nach den Massakern vom 7. Oktober 2023, bei denen die Hamas 1200 Menschen ermordete, 251 verschleppte und viele folterte oder bei lebendigem Leib verbrannte, prangerte der türkische Präsident eine »Vernichtungsstrategie« Israels an, obwohl sich das Land lediglich gegen die Massenmorde des palästinensischen Terrors wehrte und Geiseln befreien wollte. Im Juli drohte Erdogan Israel, die Türkei erwäge, sich militärisch einzumischen. dpa/ja