Resolution

Entsetzen über deutsche Enthaltung bei UN-Abstimmung

Erwähnt wird das Hamas-Massaker an über 1400 Israelis in der UN-Resolution nicht. Für die Bundesregierung offensichtlich nur bedingt ein Problem. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) hat entsetzt auf die deutsche Enthaltung bei der Abstimmung über eine umstrittene UN-Resolution zum Krieg im Nahen Osten reagiert. DIG-Präsident Volker Beck erklärte am Samstag in Berlin, alleiniges Ziel der Resolution sei, Israels Recht auf Selbstverteidigung zu delegitimieren.

Deutschland hätte deshalb »klar mit Nein stimmen sollen«. Die Bundesrepublik müsse »ohne Wenn und Aber« an der Seite Israels stehen. Die DIG betonte, sie sei enttäuscht und entsetzt über das Abstimmungsverhalten.

Für die Annahme der Resolution stimmten nach UN-Angaben vom Freitag 120 Staaten, 14 Staaten votierten dagegen. Weitere 45 UN-Mitglieder, darunter Deutschland, hätten sich enthalten, hieß es.

In der Resolution sei unter anderem die Forderung nach einer humanitären Waffenruhe aufgestellt worden, um die notleidende Bevölkerung im Gaza-Streifen zu versorgen. Die Terrorangriffe der Hamas auf Israel, die den aktuellen Nahostkrieg ausgelöst hatten, seien nicht verurteilt worden. Arabische und islamische Staaten unterstützten den Text.

Beck erklärte, die klaren Bekenntnisse der Bundesregierung zum Recht Israels auf Selbstverteidigung passten nicht »zu diesem Abstimmungsverhalten der Lauheit«. Bei der Unterstützung Israels dürfe es keine falschen Rücksichtnahmen auf andere geben, wenn das Bekenntnis zur Staatsräson ernst gemeint sei. »Ein entschiedenes ›Einerseits - Andererseits‹ ist keine klare Haltung«, betonte der DIG-Präsident.

Debatte

Nach Eklat in Darmstadt: Felix Klein vermisst hassfreien Raum für palästinensisches Leid

Antisemitismusbeauftragter: Verständnis für palästinensisches Leid wird vereinnahmt

 20.12.2024

Meinung

Der AfD-Claqueur

Elon Musk hat sich als Unterstützer der AfD geoutet. Das sollte seinen Anhängern in Deutschland eine Warnung sein

von Michael Thaidigsmann  20.12.2024

Meinung

Der PEN Berlin und die Feinde Israels

In der Schriftstellervereinigung konnte eine Resolution BDS-naher Autoren gerade noch abgewendet werden. Alles gut also? Nicht wirklich

von Lorenz S. Beckhardt  20.12.2024

Hessen

Darmstadt: Jüdische Gemeinde stellt Strafanzeige gegen evangelische Gemeinde

Empörung wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024 Aktualisiert

Debatte

Darmstadt: Jetzt meldet sich der Pfarrer der Michaelsgemeinde zu Wort - und spricht Klartext

Evangelische Gemeinde erwägt Anzeige wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024

Hessen

Nach Judenhass-Eklat auf »Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt«: Landeskirche untersagt Pfarrer Amtsausübung

Nach dem Eklat um israelfeindliche Symbole auf einem Weihnachtsmarkt einer evangelischen Kirchengemeinde in Darmstadt greift die Landeskirche nun auch zu dienstrechtlichen Maßnahmen

 19.12.2024

Roman Schwarzman

Holocaust-Überlebender aus Ukraine hält am 27. Januar Rede beim zentralen Gedenken im Bundestag

Im kommenden Jahr jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Zur Gedenkstunde im Bundestag wird ein Holocaust-Überlebender aus Odessa erwartet

 19.12.2024

Nahost

Putin: Israel ist wichtigster Nutznießer der Lage in Syrien

Seit 2015 hielt maßgeblich Russlands Militär den syrischen Machthaber Baschar al-Assad an der Macht. Nun antwortet Kremlchef Putin auf die Frage, ob dessen Sturz für Moskau eine Niederlage ist

 19.12.2024

Interview

»Wir werden weiter Rückgrat zeigen«

Pfarrer Ralf Sedlak über Drohungen gegen seine Person, antisemitische Proteste und Solidarität mit Israel

von Philipp Peyman Engel  19.12.2024