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Telefonat, Emoji, BDS

Zentralratspräsident Josef Schuster (l.) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Foto: Uwe Steinert

Steinmeier telefoniert mit Schuster

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat erneut dazu aufgerufen, »Antisemitismus in all seinen Formen« zu bekämpfen. In einem Telefonat mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, habe Steinmeier die Schutzpflicht des Staates für jüdisches Leben betont, teilte das Bundespräsidialamt mit.  dpa

Frankreich: Ermittlungen zu 1943

Die Staatsanwaltschaft von Paris hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen einer judenfeindlichen Razzia eröffnet, die 1943 in Marseille erfolgte. Mindestens 20.000 Menschen wurden vertrieben, mindestens 12.000 kamen in Lager, 800 von ihnen wurden in Vernichtungslagern ermordet. Wie französische Medien berichten, werden überlebende Verantwortliche gesucht.  ja

Emoji gegen Antisemitismus

Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) hat im Kampf gegen Antisemitismus auch ein jüdisches Emoji-Piktogramm in sozialen Netzwerken gefordert. »Diese kleinen Symbole, diese kleine Aufmerksamkeit ist schon ein erstes Zeichen, dass wir angenommen sind und keine Fremdkörper«, sagte Gady Gronich, Stabschef des CER-Präsidenten. »Manchmal fühlen wir uns mehr wie Fremdkörper in Europa.« Die Rabbiner schlagen ein Emoji mit Kippa vor, ein Emoji mit Kopfbedeckung für jüdische Frauen und ein Symbol für die Tora. »Auf diesem Weg wird die jüdische Religion auch ein Teil des täglichen Austausches unter Nutzern«, schreiben die Rabbiner in einem Brief an Unicode. Diese gemeinnützige Organisation standardisiert die digitale Kommunikation, damit sie weltweit verstanden wird.  dpa

Zwölf-Punkte-Plan des AJC

Einen zwölf Punkte umfassenden Aktionsplan zur Bekämpfung des Antisemitismus hat das Berliner Büro des American Jewish Committee (AJC) ausgearbeitet. Die Forderungen reichen von der Annahme der IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus durch die Parlamente über regelmäßige Gipfeltreffen von Regierung, Parlamenten und Gesellschaft, realistischere statistische Erfassung, Verbot der Hisbollah, deutlichere Ablehnung antiisraelischer Resolutionen etwa bei den UN, mehr Lehrerfortbildungen und Präventionsprogramme bis hin zu frühzeitigen Bildungsmöglichkeiten zum Holocaust und zum Wissen über das Judentum. Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin, sagte: »Dieser Plan ist nicht das Ende der Bemühungen, sondern erst der Anfang. Alle Akteure hierzulande sind aufgerufen, sich an dieser Debatte zu beteiligen.«  ja

Jüdischer Bürgermeister

Moysis Elisaf wird erster jüdischer Bürgermeister einer Stadt im modernen Griechenland. Der 64-jährige parteilose Arzt und Wissenschaftler wird Ioannina, die Hauptstadt der Region Epirus im Nordwesten, regieren. Der Zentrale Rat der Jüdischen Gemeinden Griechenland (KIS) sprach von einem »Meilenstein«.  dpa

Labour und Antisemitismus

»Dieser Antisemitismusstreit ist beschämend«, sagte Großbritanniens früherer Premierminister Tony Blair zu Auseinandersetzungen in seiner Labour-Partei. Früher habe er das nicht für möglich gehalten, heute sei es Realität, sagte Blair. Auf die Frage, ob der aktuelle Parteichef Jeremy Corbyn Antisemit sei, sagte Blair: »Einige Bemerkungen lassen sich nicht anders erklären.« Blair sprach bei einer Veranstaltung in Israel.  dpa/ja

Christen für BDS

Gegen den Beschluss des Bundestags, die BDS-Bewegung zu verurteilen, wendet sich eine Erklärung christlicher Theologen und kirchlicher Gruppen. Es sei eine Unterstellung, dass die »gewaltfreie völkerrechts- und menschenrechtsbasierte BDS-Bewegung antisemitisch« sei, heißt es in dem Papier. Die Ziele der BDS-Bewegung seien »ganz klar die Durchsetzung des Völkerrechts«. Es könne einzelne Antisemiten geben, aber »deren strafrechtlich relevante Aussagen und Handlungen gehören vor Gerichte«. Zu den Unterzeichnern gehören Ulrich Duchrow (Heidelberg), Friedhelm Hengsbach (Ludwigshafen), Dieter Becker (Bielefeld), Franz Segbers (Marburg), das Kairos Palästina-Solidaritätsnetz, FFE Forum Friedensethik in der Evangelischen Landeskirche in Baden und die Solidarische Kirche im Rheinland.  epd

Bundeswehr

Kamerad Rabbiner

Seit 2021 sind jüdische Seelsorger großflächig im Einsatz. Der Bedarf ist enorm, die Lage angespannt. Unterwegs mit den Militärrabbinern Oleg Portnoy und Nils Ederberg

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Anschlag von Magdeburg

»Radikalisierung mit Extremismusbezügen nach rechts«

Thüringer Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer verortet Tatverdächtigen im rechtsextremen Spektrum

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Berlin-Schöneberg

Chanukka-Leuchter umgestoßen

Polizei: Zwei Arme der Chanukkia am Bayerischen Platz beschädigt – der Staatsschutz ermittelt

 24.12.2024

Taleb A.

Was über den Attentäter von Magdeburg bekannt ist

Er galt den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Islamkritiker, kämpfte für Frauenrechte und arbeitete als Arzt. Aber es gab auch eine andere Seite

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Polen

Staatssekretär: »Würden Netanjahu bei Teilnahme an Auschwitz-Gedenkfeier verhaften«

Eine Auschwitz-Überlebende bringt wegen der polnischen Haltung einen Boykott der Gedenkfeier ins Spiel

 23.12.2024

Umfrage

Vertrauen in den Zentralrat der Juden vergleichsweise hoch

Laut einer Forsa-Umfrage ist das Vertrauen in den Zentralrat der Juden in Deutschland in der Gesellschaft höher als das in die Kirchen

 23.12.2024

Extremismus

Terrorexperte Peter Neumann fordert neue Täter-Kategorie

Nach dem Anschlag von Magdeburg: In Deutschland werde über Terroristen in allzu starren Kategorien gedacht

 23.12.2024

Gastkommentar

Antisemitismus: Lücken im Strafrecht schließen!

Im Kampf gegen Judenhass darf es nicht bei rechtlich unverbindlichen Appellen bleiben

von Volker Beck  23.12.2024

Brandenburg

Bürgermeister Arne Raue: Wechsel zur AfD vollzogen

Damit gibt es einen weiteren hauptamtlichen Bürgermeister der Rechtsaußen-Partei in Deutschland

 23.12.2024