Berlin

Eklat beim Mauerfall-Jubiläum

Der hebräische Schriftzug wurde während eines Auftritts der Sängerin Anna Loos bei der Show am Brandenburger Tor eingeblendet.

Bei der am Samstagabend im ZDF übertragenen Live-Show zum Mauerfall-Jubiläum ist ein hebräischer Schriftzug »Genug mit der Besatzung« zu sehen gewesen. Dieser wurde in einer Reihe von Sequenzen verschiedener Protestbewegungen während eines Auftritts der Sängerin Anna Loos eingeblendet.

schlamperei Die »ruhrbarone.de« hatten zuerst darüber berichtetet. Inzwischen zitiert der Blog den Geschäftsführer der Veranstalteragentur, Moritz van Dülmen, mit den Worten: »Das war eine fahrlässige Schlamperei, für die ich nur um Entschuldigung bitten kann. Wir hätten das kontrollieren müssen.«

Die »Kulturprojekte Berlin« teilen auf ihrer Facebook-Seite mit, dass die künstlerische Videosequenz über friedliche Proteste weltweit »ein missverständliches Bild« enthalten habe. »Dabei handelt es sich um eine reine Bebilderung und keine Identifikation mit einzelnen Aussagen. Einzelne zu sehende Botschaften stellen nicht die Meinungen des Veranstalters dar. Für eine etwaige missverständliche Interpretation möchten wir uns entschuldigen.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Grünen-Politiker Volker Beck hatte am Sonntag eine Programmbeschwerde ans ZDF geschickt. Und die Bild-Zeitung zitierte Israels Botschafter Jeremy Issacharoff: Es sei eine Schande, dass einige es für angebracht hielten, dieses Ereignis für politische Zwecke gegen Israel zu instrumentalisieren.

Entschuldigung Moritz van Dülmen, Chef der Agentur Kulturprojekte Berlin, die für die Bühnenshow verantwortlich zeichnete, hat sich für den Schriftzug nach eigenen Angaben am Montag beim israelischen Botschafter entschuldigt.

Ihm sei die Bedeutung des Schriftzugs nicht bewusst gewesen, sagte van Dülmen. »Das entschuldet es aber nicht.« Das Zitat sei ein Fehler gewesen und mehr als nur unglücklich. Der israelische Botschafter, Jeremy Issacharoff, sagte am Sonntag der »Bild«-Zeitung:

»Am 9. November haben wir den Mauerfall gefeiert, aber auch würdevoll an die Pogromnacht vor 81 Jahren erinnert, die auch symbolisch für die Schrecken des damals nahenden Holocaust steht.« Es sei eine Schande, dass einige es für angebracht gehalten hätten, dieses Ereignis für politische Zwecke gegen Israel zu instrumentalisieren.

Er verstehe die Kritik, sagte van Dülmen. »Ich habe mit dem israelischen Botschafter telefoniert und mein Bedauern und meine Entschuldigung vorgetragen.«  dpa/ja

Bundeswehr

Kamerad Rabbiner

Seit 2021 sind jüdische Seelsorger großflächig im Einsatz. Der Bedarf ist enorm, die Lage angespannt. Unterwegs mit den Militärrabbinern Oleg Portnoy und Nils Ederberg

von Helmut Kuhn  22.12.2024

Gazelle Sharmahd

»Deutschland muss aufhören, immer alles falsch zu machen«

Die Tochter des im Iran getöteten Deutschen Jamshid Sharmahd wirft der Bundesregierung eine gescheiterte Iran-Politik vor. Ein Interview

von Michael Thaidigsmann  22.12.2024

Meinung

Eine Replik von Eva Menasse auf Lorenz S. Beckhardts Text »Der PEN Berlin und die Feinde Israels«

von Eva Menasse  21.12.2024

Debatte

Nach Eklat in Darmstadt: Felix Klein vermisst hassfreien Raum für palästinensisches Leid

Antisemitismusbeauftragter: Verständnis für palästinensisches Leid wird vereinnahmt

 20.12.2024

Meinung

Der AfD-Claqueur

Elon Musk hat sich als Unterstützer der AfD geoutet. Das sollte seinen Anhängern in Deutschland eine Warnung sein

von Michael Thaidigsmann  20.12.2024

Meinung

Der PEN Berlin und die Feinde Israels

In der Schriftstellervereinigung konnte eine Resolution BDS-naher Autoren gerade noch abgewendet werden. Alles gut also? Nicht wirklich

von Lorenz S. Beckhardt  20.12.2024

Hessen

Darmstadt: Jüdische Gemeinde stellt Strafanzeige gegen evangelische Gemeinde

Empörung wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024 Aktualisiert

Debatte

Darmstadt: Jetzt meldet sich der Pfarrer der Michaelsgemeinde zu Wort - und spricht Klartext

Evangelische Gemeinde erwägt Anzeige wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024

Hessen

Nach Judenhass-Eklat auf »Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt«: Landeskirche untersagt Pfarrer Amtsausübung

Nach dem Eklat um israelfeindliche Symbole auf einem Weihnachtsmarkt einer evangelischen Kirchengemeinde in Darmstadt greift die Landeskirche nun auch zu dienstrechtlichen Maßnahmen

 19.12.2024