Bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach unbestätigten palästinensischen Medienberichten das einzige weibliche Mitglied des Hamas-Politbüros, die 68-jährige Dschamila al-Schanti, getötet worden. Die israelische Armee teilte am Donnerstag mit, sie prüfe die Berichte. Al-Schanti war die Witwe des Hamas-Führers Abdel Asis Rantisi, der bereits im April 2004 von der israelischen Armee gezielt getötet worden war.
Israel hatte nach einem Massaker in israelischen Grenzorten und auf einem Musikfestival am 7. Oktober durch die islamistische Hamas massive Luftangriffe im Gazastreifen begonnen. Ziel Israels ist es, die militärische und politische Führung der Hamas auszuschalten. Ein wichtiger Teil der Führung hält sich allerdings im Ausland auf.
Die Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemäßigtere Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens. Israel hatte das Gebiet 2005 geräumt und mehr als 20 israelische Siedlungen dort evakuiert. Israel, EU und USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein.
Seit der Machtübernahme der Hamas gab es de facto zwei getrennte Regierungen - eine in Gaza und eine in Ramallah. Seit Beginn des Bruderkriegs zwischen den beiden rivalisierenden Palästinenserorganisationen gab es auch keine neuen Parlaments- oder Präsidentenwahlen mehr. dpa