Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat vereinzelte antisemitische Äußerungen von Zuschauern beim Europa-League-Heimspiel gegen Racing Straßburg eingeräumt, einen Generalverdacht aber energisch zurückgewiesen. Die Beschimpfungen gegen den israelischen Schiedsrichter Orel Grinfeld hätten noch während des Playoff-Rückspiels am vergangenen Donnerstag zu Konsequenzen geführt.
»Vier Personen wurden nach entsprechenden Hinweisen von Zuschauern des Stadions verwiesen. Weitergehende rechtliche Maßnahmen strafrechtlicher und zivilrechtlicher Art - von der Kündigung der Dauerkarte, der Verhängung von Hausverboten bis hin zur Einleitung eines Vereinsausschluss-Verfahrens - sind bereits veranlasst«, teilte der Verein am Dienstag mit. Drei weiteren Hinweisen werde nachgegangen.
WERTE »Die Haltung von Eintracht Frankfurt zu Antisemitismus ist hinlänglich bekannt. Generationen von Fans und Zehntausende von Mitgliedern haben sich mit Leidenschaft der Bewahrung dieser Haltung verschrieben«, schrieb der Verein auf seiner Homepage.
Rechtliche Maßnahmen strafrechtlicher und zivilrechtlicher Art sind bereits veranlasst.
Weiter hieß es: »Die Behauptung, zu Beginn der zweiten Halbzeit sei von größeren Gruppen, Tausenden oder gar der ganzen Kurve, wie es in einem Zitat hieß, das Wort Judensau in Richtung des Schiedsrichters skandiert worden, ist falsch.«
Gerufen worden sei ein Wort, das über seinen beschimpfenden Charakter hinaus keinen diskriminierenden oder gar antisemitischen Charakter aufweise. Das habe eine Auswertung von Tonspuren einer TV-Produktion sowie eine Befragung von Zeugen ergeben. dpa