Die Bundesregierung will den Fußball in den palästinensischen Autonomiegebieten unterstützen. 400.000 Euro gibt der Bund künftig dem Deutschen Olympischen Sportbund, der damit zwei Jahre lang ein Projekt mit dem erfahrenen deutschen Fußballtrainer Gert Engels im Westjordanland finanziert.
Dagegen ist nichts zu sagen. Doch bereits der Umstand, dass der deutsche Gesandte in Ramallah, Peter Beerwerth, die dazugehörige Erklärung mit Dschibril Radschub unterzeichnete, dem Präsidenten des palästinensischen Fußballverbandes, hätte stutzig machen können. Radschub war als Sicherheitschef schon unter Arafat einer der einflussreichsten palästinensischen Politiker, und noch 2013 hatte er erklärt, einem Spiel zwischen Israelis und Arabern nicht zuzustimmen. Israelis bezeichnete er als die neuen Nazis.
fifa In diesem Sinne wirkt Radschub auch im palästinensischen Fußball. Nachweislich werden Vereine, Turniere und Plätze nach Terroristen benannt, die als Helden und Märtyrer verehrt werden. Radschub war auch federführend beim bisher missglückten Versuch, den israelischen Fußballverband aus der FIFA auszuschließen.
Das Simon Wiesenthal Center in Jerusalem hat auf diese denkwürdigen Umstände hingewiesen und gegen die jüngste deutsche Sportförderung protestiert. Die Kooperation dürfe so lange nicht erfolgen, bis die palästinensische Seite den Sport nicht mehr als Propagandamittel im Kampf gegen Israel missbraucht.
Das Wiesenthal Center hat recht. Die Gelder müssen eingefroren werden, bis die palästinensische Seite den Nachweis erbracht hat, dass sie sich grundlegend ändert. Zudem muss klar sein, dass bei einem Verstoß gegen diese Auflagen das Projekt umgehend eingestellt wird.
Vielleicht besteht dann künftig die Möglichkeit für den Fußball in den palästinensischen Gebieten, eine konstruktive Rolle einzunehmen.
Der Autor ist Präsident von Makkabi Deutschland.