»Antisemitismus ist der Sozialismus der dummen Kerls.« Ein Satz, der schon immer falsch gewesen ist. Viele von diesen »dummen Kerls« sind sozialistische Antisemiten. Manche Islamisten. Zumindest Sympathisanten. Einige von ihnen studieren an der FU Berlin. Seit Wochen hat Antisemitismus eindeutig Platz an dieser Universität. »Free Palestine from German Guilt« ist salonfähig. Auch zur Intifada »von Dahlem bis nach Gaza« wurde schon aufgerufen.
Doch der 14. Dezember war der traurige Höhepunkt. Die »Students for free Palestine« haben einen Hörsaal besetzt, weil ihnen das Statement des FU-Präsidiums bezüglich des Israel-Palästina-Konflikts zu »voreingenommen« war.
Im Statement der Universitätsleitung wurde jegliche Diskriminierung verurteilt, Mitleid mit palästinensischen Zivilisten ausgesprochen und – Achtung! – das Massaker der Hamas verurteilt. Ein Affront für diese Studenten, welche in ihrer Ankündigung eine »kritische Sensibilität für alle Diskriminierungsformen« während ihrer Besetzung verlangten. Für alle?
Natürlich nicht. Einem jüdischen Studenten wurde der Zutritt zum besetzten Hörsaal verwehrt; manche wurden körperlich angegriffen; auf »Zionisten raus« folgte lauter Applaus; Israels Existenzrecht wurde geleugnet; es wurde zur Zerschlagung des »zionistischen imperialistischen Siedlungsstaat« aufgerufen und der 7. Oktober als israelische Propaganda bezeichnet.
Die Security der Universität griff nicht ein – anscheinend auch aus Angst vor den aggressiven Studenten. Die Polizei wies stundenlang die Zuständigkeit an die Security ab. Und was machte eigentlich die Universitätsleitung? Nichts. Ist Herr Ziegler Präsident der FU, oder tut er nur so? Er kann jetzt beweisen, ob er »aus der Geschichte gelernt hat«, den »Anfängen wehrt« und »Nie wieder« ernst meint.
Sehr geehrter Herr Professor Ziegler, exmatrikulieren Sie diese antisemitischen Studenten oder machen Sie Ihren Platz für jemanden frei, der auf »Nie wieder ist jetzt« Taten folgen lässt.
Der Autor ist Medizin-Student an der Charité und Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD).