Mit Entsetzen und tiefer Erschütterung hat der Zentralrat der Juden in Deutschland die Nachrichten vom Anschlag und den Schüssen in Halle vernommen. »Die Tat von Halle am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur hat unsere Gemeinschaft auf das Tiefste in Sorge versetzt und verängstigt. Zuallererst sind wir jedoch erschüttert, dass zwei Menschen von dem skrupellosen Täter umgebracht wurden«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster.
Angehörige »Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Ebenso sorgen wir uns um die Verletzten und wünschen ihnen rasche und vollständige Genesung.«
Der Täter habe, so Schuster, versucht, in die Synagoge einzudringen, und auch der benachbarte jüdische Friedhof sei angegriffen worden, sodass von einem antisemitischen Tatmotiv auszugehen ist.
Schock »Die Brutalität des Angriffs übersteigt alles bisher Dagewesene der vergangenen Jahre und ist für alle Juden in Deutschland ein tiefer Schock«, erklärte Schuster.
»Dass die Synagoge in Halle an einem Feiertag wie Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt war, ist skandalös«, betont Schuster.
»Dass die Synagoge in Halle an einem Feiertag wie Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt war, ist skandalös. Diese Fahrlässigkeit hat sich jetzt bitter gerächt. Wie durch ein Wunder ist nicht noch mehr Unheil geschehen.« Nur glückliche Umstände hätten ein Massaker verhindert, so Schuster weiter.
Mit Blick darauf, dass am vergangenen Freitag in Berlin ein Mann mit Messer vor einer Synagoge gestoppt wurde, forderte Schuster zudem ein strengeres Vorgehen der Justiz nach Angriffen und Angriffsversuchen. In letzter Zeit sei eine «Verschiebung der roten Linie» zu beobachten, und auf Worte folgten Taten, sagte Schuster. ja