Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, hat sich mit einem Brief an die Familie Schalit gewandt. Darin übermittelte er die besten Wünsche an die Eltern und vor allem an den heute aus der Geiselhaft entlassenen Sohn Gilad. Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland habe stets für seine Freilassung gebetet, schrieb Graumann: »Wir haben nie den Glauben daran verloren, dass er zu seiner Familie zurückkehren und der 2006 begonnene Albtraum für Sie ein glückliches Ende haben würde.«
»In den vergangenen langen Jahren ist Gilad ein Sohn und Bruder für uns alle geworden.« Als Vater könne er sich nur schwer vorstellen, so Graumann weiter, was die Eltern und die gesamte Familie in den vergangenen fünf Jahren durchlitten hätten. »Aber die unendliche Liebe für Ihr Kind hat geholfen, Ihren Kampf für seine Freilassung fortzusetzen und niemals aufzugeben. Ihr Mut und Kraft waren ein Symbol für die Menschen weltweit.«
DIG Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Reinhold Robbe, erklärte unmittelbar nach der Freilassung des Soldaten. An diesem Tag sei man »in Gedanken bei den Eltern von Gilad Schalit, die heute nach mehr als fünf Jahren ihren lange Zeit tot geglaubten Sohn endlich wieder in die Arme schließen können«. Robbe gratulierte Schalits Eltern zu dieser beispiellosen Freilassung, die in die Geschichte eingehen werde. »Das steht an diesem Tag absolut im Mittelpunkt.« Robbe dankte ausdrücklich Bundeskanzlerin Angela Merkel für die deutsche Unterstützung bei dem Gefangenenaustausch. Es sei bekannt, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) ganz wesentlichen Anteil an der Freilassung hat. »Die deutsche Bundesregierung hat damit ihre Verantwortung gegenüber Israel bewiesen.«
WJC Auch der World Jewish Congress (WJC) begrüßte die Freilassung. Dass Gilad Schalit endlich nach Hause zurückgekehrt ist, sei »eine wunderbare Nachricht für seine Familie und das gesamte jüdische Volk«, sagte der Präsident desWJC, Ronald S. Lauder. »Trotz des enorm schmerzhaften Preises, den Israel bezahlen muss, stehen die jüdischen Gemeinden rund um den Globus an der Seite von Ministerpräsident Benjamin Netanjahus und seines Kabinetts wegen dieser Entscheidung.«
berlin Die Jüdische Gemeinde zu Berlin erklärte, Vorstand und Gemeindemitglieder seien »zutiefst bewegt, dass Gilad Schalit heute aus seiner Geiselhaft im Gazastreifen entlassen wurde. Wir teilen unsere Freude auch mit allen Freunden Gilads auf der ganzen Welt, die sich unermüdlich für seine Freilassung eingesetzt haben.«
AJC Der American Jewish Congress bedankte sich in einer Erklärung bei Ägypten, der Türkei und Deutschland für die diplomatischen Bemühungen, den Gefangenen aus der Geiselhaft der Hamas zu befreien. Die Entscheidung, »verurteilte Terroristen, die für zahlreiche Morde und Attentate mit über 500 Toten verantwortlich sind, freizulassen«, zeige den Stellenwert, den ein Leben in der israelischen Gesellschaft hat. Darüber hinaus sei dies auch als Bereitschaft der Regierung zu werten, weit über ihre Schmerzgrenze hinauszugehen, um den Nachbarn ein Friedenssignal zu senden.