Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, hat den Gesetzentwurf zur religiösen Beschneidung als »klares politisches Signal« für das Willkommensein von Juden und Muslimen gewertet. »Wir sind froh, dass jüdische Gebote und damit jüdisches Leben nicht in die Illegalität gedrängt werden«, sagte Graumann am Donnerstag in Berlin. Rechtssicherheit bedeute in diesem Falle zugleich Zukunftssicherung des Judentums in Deutschland.
Familienrecht Die Regelung im Familienrecht sei besonders zu begrüßen, so Graumann weiter, »denn schließlich ist die Brit Mila ein elementarer, identitätsstiftender Bestandteil jüdischer Religion und keine Straftat.« Der Präsident des Zentralrats lobte das Bundesjustizministerium für seine »ausgewogene Vorarbeit, die den mitunter holprigen Weg zu diesem vernünftigen Entwurf geebnet hat.«
»Sicherlich müssen wir hier auch einige Kompromisse eingehen«, sagte Graumann weiter. Dennoch sei die Tatsache, dass die fachgerecht ausgebildeten Beschneider (Mohalim) den Eingriff weiter vornehmen könnten »ein guter und wichtiger Beschluss«. Zudem hoffe er, dass in der Zivilgesellschaft das Verständnis und der Respekt für jüdisches Leben wieder wachse. (ja/epd)