Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Samstagabend bei den Feierlichkeiten zu 30 Jahren Friedlicher Revolution und Mauerfall in seiner Ansprache am Brandenburger Tor in Berlin den 9. November als »Tag der widersprüchlichen Erinnerungen« bezeichnet.
Demokratie Der Tage stehe für den Fall der Mauer, den Aufbruch in die erste deutsche Demokratie, für die Ausrufung der Republik. Aber der 9. November erinnere auch an die Zerstörung dieser ersten Demokratie, an den Absturz in die Barbarei, an brennende Synagogen, an die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, sagte der Bundespräsident
»Allerspätestens nach dem Anschlag von Halle haben hoffentlich alle in diesem Land begriffen: Die Jahre vergehen, die Vergangenheit rückt in die Ferne«, so Steinmeier. »Aber das »Nie wieder«, der Kampf gegen Rassenhass und Antisemitismus, diese Verantwortung vergeht nicht!«
Freiheit Zuvor hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu aufgerufen, die errungene Freiheit zu verteidigen und Hass, Rassismus und Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. Zugleich forderte sie die Menschen bei den zentralen Feierlichkeiten in Berlin auf, sich nicht entmutigen zu lassen.
«Keine Mauer, die Menschen ausgrenzt und Freiheit begrenzt, ist so hoch oder so breit, dass sie nicht doch durchbrochen werden kann», sagte Merkel in der Kapelle der Versöhnung auf dem früheren Todesstreifen an der Bernauer Straße. ja/dpa